Thema: Bücher-Café
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Alt 10.01.2020, 16:09   #144  
Servalan
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Peer Hultberg: Requiem (1985, deutschsprachige Ausgabe: Residenz Verlag 1991)

Requiem ist Hultbergs Hauptwerk, sein Opus Magnum, ein überformatiger Buchklotz von 682 Seiten.
Als ich den Roman damals gekauft habe, war mein Buchhändler ein fanatischer Fanboy von Hultberg, den er natürlich an alle möglichen Leute weiterempfohlen hat. Mich hat er mit seiner Begeisterung angesteckt, und ich habe mir den Hultberg - naiv, wie ich war - aufschwatzen lassen.
Eingebunden in einen zweiseitigen Prolog und einen dreiseitigen Epilog sind 537 Abschnitte, von denen jeder von einer anderen Person stammt. Es gibt keine Hauptfigur und keine Handlung im klassischen Sinne, nur 537 Sie- und Er-Erzählungen, die einen Chor von häufig namenlosen Statisten und Statistinnen bilden. Jeder Abschnitt besteht aus einem einzigen Absatz wie eine Schimpftirade. Trotz der persönlichen Rede bleiben die Abschnitte anonym, distanziert und werden selten konkret, weil Hultberg im Allgemeinen verbleibt.
Inzwischen habe ich zweimal versucht, diesen Roman zu lesen. Beide Male bin ich gescheitert, weil ich die Meckerei, Nörgelei und den Jammer als zu monoton empfand.

2/10 Punkten
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