Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.06.2021, 12:14   #22  
LaLe
Dr. Znegilletnirepus
 
Benutzerbild von LaLe
 
Ort: Lübeck
Beiträge: 18.199
Starman 8 - A (K)night at the Circus: Part Two



Autor: James Robinson
Zeichner: Tony Harris, Wade von Grawbadger
Erschienen: Juni 1995



Kurz und bündig wird die Zirkusnacht abgehandelt und Robinson erweitert seine Dramatis personae um eine Gruppe Freaks (so viel sei verraten, die sehen wir wieder) und den nächsten Starman nach drei Knights. Das mit der Zählung lasse ich aber erst einmal. Das wird gegen Serienende nämlich etwas kompliziert. Das weiß selbst The Shade, der in seinem Tagebuch von einem Starman der 50er schrieb, von dem sonst kaum jemand weiß.

Dass Jack noch lange kein "fertiger" Superheld ist, wird deutlich als er sich fragt was sein Vater angesichts der Konfrontation mit einem Dämon wohl getan hätte. Und noch viel weiter geht er, wenn er sich fragt ob er bereit wäre sein Leben für die Freaks zu geben, dabei an eine Superheldentruppe denkend, die dies einmal für ein 14-Seelen-Dorf tat. Wer wie ich kürzlich erst den zweiten Teen Titans Band von Wolfman/Peréz gelesen hat, weiß, dass hier von der Doom Patrol die Rede ist.

Mittendrin gibt es wieder kleine Ausblicke auf Nebenhandlungen. Mathew O`Dare, der anders als der Rest der Familie ein durchaus korrupt zu nennender Polizist ist, träumt von einem Gesetzeshüter der Vergangenheit - Brian Savage. Eine Figur, die unter dem Namen Scalphunter und als Teil der Serien Jonah Hex und Weird Western Tales besser bekannt ist. Und in einer der Straßen Opals holt sich ein Plakat erneut ein Opfer (vgl. die US-Nummer 4).

Auf der Leserbriefseite setzt sich James Robinson mit einem bereits mehrfach erwähnten Leser auseinander, der sich stellenweise durchaus sehr kritisch äußert. Der Tonfall zwischen den beiden ist mit hart aber herzlich vermutlich ganz gut beschrieben.

Die Kritik gründet sich teilweise in Erwartungshaltungen des Lesers, denen Robinson entschieden entgegen tritt. So bestreitet er beispielsweise, dass er die alten Starmen Mikaal Tomas und Will Payton nur der kurzfristigen Effekthascherei wegen erwähnt. So verweist er nicht nur darauf, dass er von vornherein beabsichtigt hat, die Geschichte aller Starmen, die bislang keinerlei Berührungspunkte hatten, zu verknüpfen und beide erwähnten Figuren daher mehr als nur Randfiguren sein werden. Wie das aussehen kann macht er am Beispiel von Jacks Bruder David deutlich, der auf den ersten Seiten der Nullnummer starb, nur um in US-Nummer 5 mit dem Titel "Talking with David ´95" die Hauptrolle zu spielen. Und so kündigt er auch gleich ein "Talking with David ´96" an, das wir mit US-Nummer 19 besprechen werden.

In ähnlicher Weise geht es um Ted Knights Fähigkeiten als Wissenschaftler und welchen Impakt diese auf die ganze Welt des DCU haben müssten nur um beim nächsten Autorenwechsel wieder "vergessen" zu werden, die Annahme, dass Robinson dankbar für die Zero Hour den Weg des geringsten Widerstandes gehen würde und so viele Pre-Crisis-Fakten unberücksichtigt lassen würde (was definitiv nicht der Fall ist oder sein wird), die Frage ob die Seiten für die Tagebucheinträge von The Shade lieber dem Comic oder der Leserseite abgezwackt werden sollten, etc. pp. Hier wird Fanservice at its best geliefert und es ist bedauerlich, dass dieser den Weg in die Sammelausgaben nicht gefunden hat und voraussichtlich auch nicht finden wird.

An dieser Stelle aber auch einmal ein kurzes Wort zu den Covern. Ich finde die stellenweise regelrecht großartig und gerade die letzten beiden gefallen mir richtig gut. Sofern man das nicht schon ist, könnte man zum Tony Harris-Fanboy mutieren.

Anmerkungen

Es gab eine Preiserhöhung. Statt $ 1,95 zahlte man in den US ab dieser Ausgabe $ 2,25, in Kanada $ 3,10 statt $ 2,75 und in UK £ 1,50 statt £ 1,25.

Geändert von LaLe (14.06.2021 um 20:50 Uhr)
LaLe ist gerade online   Mit Zitat antworten