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Alt 27.09.2018, 16:40   #4070  
michidiers
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Hachette Zeit für Superhelden September 2018

Ausgabe 106 - Spider-Gwen: Gesucht



Inhalt: Edge of Spider-Verse 2 und Spider-Gwen 1-5

Autor & Zeichner: Jason Latour, Robbi Rodriguez

Zitat:
Während einer wissenschaftlichen Vorführung wurde die Schülerin Gwen Stacy von einer radioaktiven Spinne gebissen und erhielt erstaunliche Spinnenkräfte. Als ihr Freund Peter Parker bei einem gewagten Experiment ums Leben kommt und Gwen sich an seinem Tod die Schuld gibt, schwört sie, ihre Kräfte als erstaunliche Spider-Woman für das Gute einzusetzen. Erleben Sie hier die Geburt einer Legende, wenn eine neue Heldin im Spider-Verse erscheint.
Diese Geschichte ist in einem der zahlreichen Marvel Universen angesiedelt. Spider-Gwen
- Marvel erweckt Peters verstorbene Liebe hier zum mittlerweile siebten (?) Mal zum Leben - wird dabei ein ähnlicher Hintergrund wie Peter Parker in unserem bekannten 616 – Universum auf den Leib geschrieben (Verlust eines nahen Menschen, unverstandener Superheld). Die Story wirkt ab und an recht konstruiert und die Zeichnungen sind gewöhnungsbedürftig. Alles in allem keine schlechte Geschichte, jedoch nach fünf Ausgaben reichte es mir dann mit dieser weiblichen Spinne.

und

Ausgabe 110 - Secret Wars: Teil Zwei



Inhalt: Secret Wars 5-9 und Secret Wars Journal 3-5

Autor & Zeichner: Jonathan Hickman, Esad Ribic

Zitat:
Seit Ewigkeiten wird Battleworld von Gottkaiser Doom beherrscht, einem Tyrannen, dessen Wort Gesetz ist. Nun sind die letzten Überlebenden des alten Universums zurückgekehrt, um ihn zu stürzen. Kann der allmächtige Doom seinen Planeten vor den Feinden bewahren oder ist sein Reich dem Untergang geweiht?
Da ich den ganzen Secret Wars – Komplex vor nicht allzu langer Zeit gelesen habe, verkniff ich die Lektüre und setze hier noch einmal meine alte Lesermeinung ein:

Ich muss gestehen, dass ich mit einer gesunden Vorsicht und mit nur sehr wenigen Erwartungen an dieses gut -316- Seiten dicke Werk herangegangen bin. Hatte Jonathan Hickman es doch mit seinem langen Run als Autor der Avengers fast geschafft, dass ich meiner Lieblingssuperheldentruppe nach über vierzig Jahren Lesertreue den Rücken gekehrt hätte. Als viel zu verworren, unlogisch, langatmig und verschachtelt hatte sich seine Schreibe damals für mich erwiesen. Dass er es auch ganz anders kann, beweist er mit SECRET WARS.
Inhaltlich schließt die vorliegende Geschichte an das Ende der Storyline um die „Inkursion“ aus den Avengers-Serien an, womit der totale Zusammenbruch des Multiverses gemeint ist und es im Grunde keine Realität mehr gibt. Doch Dr. Doom von der Erde-616 hat es mit Hilfe des Molecule Man geschafft, aus Fragmenten der alten Welten eine neue, künstliche Welt namens Battleworld zu erschaffen, welche er nun wie gottgleicher König beherrscht. Loyal zu seiner Seite stehend: eine hübsche Ehefrau und zwei Kinder, ein Berater und eine schlagkräftige Polizeitruppe – alles bekannte Figuren, welchen man auf Erde 616 diese Stellung wohl niemals zugetraut hätte. Doch diese schöne neue Welt bekommt Risse, als von Wissenschaftlern ein seltsames Raumschiff entdeckt wird, in dem sich einige Passagiere befinden, die eigentlich überhaupt nicht dort sein dürften ….
Hickmann nimmt sich anfangs Zeit, den Leser an diese neue Welt, in der alles anders ist, einzuführen und strickt die erforderlichen Vorinformationen geschickt in die Geschichte ein. Somit kann sie auch ohne großes Vorwissen gelesen werden. Mancher mag sich bei dem Setting an Westeros und die Ränkespiele aus der Fernsehserie Game of Thrones erinnert fühlen. Sogar eine große Mauer – wenn auch im Süden liegend -, welche Horden von Untoten abhalten soll, gibt es auf Battleworld. Hickman geht sogar so weit, dem Leser eine Landkarte mit den einzelnen Königreichen wie Westchester, Spider-Island, Sentinel-Territorium etc. als Orientierung zu präsentieren. Ganz offenbar hat er aus seinen Versäumnissen in der Avengers Serie gelernt, hilft dem Leser dort auf die Sprünge, wo die Story nicht selbsterklärend ist.
So ist für mich dieses Event das bislang beste Werk des Starautors, denn es bietet in einem sehr interessanten Setting eine frische Geschichte, die nicht nur spannend und kurzweilig ist, sondern auch mit einer Reihe Überraschungen und Falltüren auf einen wartet. Zeichnungen, Tusche und Farben stehen dem kaum nach, unterstützen die Story gekonnt und überzeugen mit tollen Einfällen. Wie schon geschrieben: Game of Thrones lässt auch in grafischer Hinsicht oft grüßen.
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