Perlen der Comic Geschichte 9 - Blonde Phantom
BSV 2021
Wie bei der Reihe üblich gibt es erst mal eine längere Einführung zu Thema und Figur. Gefolgt von einer kleinen Cover Galerie, allerdings gibt es da 12 Cover auf zwei Seiten zu sehen, das ist okay, mehr dann aber auch nicht.
Den Auftakt bildet dann eine Geschichte vom Juli 1948 die in Blackstone The Magician 3 erschienen ist.
Warum diese den Auftakt bildet, der Redakteur wird es wissen, die älteste ist es nicht im Band, allerdings die einzige in dieser Ausgabe die nicht im Blonde Phantom Comic erschien.
Warum ich mir den Gedanken überhaupt mache? Weil die Geschichte nicht gerade die spannenste ist um es freundlich auszudrücken und am Anfang möchte man doch was haben was einen hineinzieht und nicht den Band erst mal wieder beiseite legen lässt, so wie mir das ging.
Inhaltlich geht es um eine gekidnapte Sängerin deren Ersatz und das recht simple und schnelle Lösen des Rätsels wohin sie verschwunden ist nebst Happy End für die Ersatzsängerin. Einzig und alleine die Beziehung des Blonde Phantoms zu ihrem Boss, als Sekretärin, dem Privatdetektiv wird hier schon genauer umrissen.
Es folgt wieder ein bisschen Text und eine Geschichte aus Blonde Phantom Comic 21 vom Januar 1949, eine Gruselgeschichte. Auch hier ist die Auflösung wieder recht knapp gehalten aber da wird schon ein bisschen weiter zur Erklärung ausgeholt als bei der letzten Story. Gut, noch nicht weit genug um wirklich Unterhaltungswert zu haben, aber es wird schon werden hoffe ich. Problem hier ist der langsame und gute Aufbau des ganzen und dann die holterdipolter Lösung. Der Spannungsbogen ist keiner, da die Spannung zwar langsam nach oben getrieben wird, danach aber der rapide Absturz zum Ende der Geschichte führt.
Wieder gibt es eine Kurze Einleitung und dann eine Geschichte aus dem April 1948, Blonde Phantom 18. Eine Mad Scientist Geschichte vom feinsten. Diese mal wird kein rätselhafter Fall aufgebaut, der Bösewicht ist klar erkennbar, die absurde Handlung kann ungehindert ihren Lauf nehmen und der Leser schmunzel.
Übrigens im Vorwort werden die schlechten Zeichnungen und eine Szene bemängelt. Für mich ist beides nicht nachvollziehbar. Die Szene passt schon, das sie ohne Hintergrund steht und somit „universal“ ist. Es geht um den Umkleideort des Phantoms. Auch die Zeichnungen sind Kind ihrer Zeit und völlig in Ordnung.
Nächste Einleitung, nächste Story, Januar 1949 Heft 21.
Auf geht es in die Zukunft. Also auch hier keine Detektivgeschichte, dafür eine sehr schöne Zukunftsversion, herrlich abgedreht nur erschließen sich die Handlungsmotive der, tja, sind das eigentlich die Bösen oder einfach nur die Dummen, nicht. Das tut aber der Geschichte nicht weh.
Der Vortext beschäftigt sich dieses mal mit den Schaffenden und was dann folgt ist die Rückkehr zur Detektivgeschichte, aus dem Heft 17 vom März 1948.
Aufgebaut ist sie allerdings anders als die beiden am Anfang des Bandes. Der Täter steht recht schnell fest nur die Zusammenhänge und vor allem das Motiv fehlen. Durchaus unterhaltsam das ganze.
Es folgt eine Geschichte mit besonderer „Zeichentechnik“ und natürlich gibt es dazu ein kurzes Vorwort, sie stammt aus Heft 13 vom März 1947 und ist somit die früheste im Band.
Eine Geschichte um Juwelen und dessen Raub, solide und unterhaltsam umgesetzt. Die Geschichten sind von Machart und Inhalt doch so unterschiedlich das man sich da nicht an früher oder später hängen kann was die Qualität und den Unterhaltungswert angeht.
Langsam geht es in den Endspurt, vorletztes Vorwort samt Geschichte, Heft 17 März 1948.
Eine Geschichte um Jugendkriminalität mit viel Moral. Äußerst interessant die Geschichte so als Kind seiner Zeit und deutlich strukturierter aufgebaut als noch die Geschichten am Anfang des Bandes.
Und nun, zu guter Letzt noch mal eine Horror Story mit Frankie. Die stammt aus Heft 14 vom Juni 1947 und auch schon im Vorwort geht es dann auch um Frankensteins Monster.
Ist somit diese Geschichte Frankensteins erster Auftritt bei Marvel?
Nun, das Monster agiert hier doch äußerst untypisch, die Geschichte ist einfach gestrickt, aber scharm hat sie.
Tja, und das war es auch schon mit dem Ausflug in Marvels Frühzeit, noch mit Timely als Verlagsnamen.
Mich hat der Band trotz anfänglicher Startschwierigkeiten dann doch noch sehr gut unterhalten. Wobei auch die Geschichten die ich nun nicht sofort in mein Herz geschlossen habe ihre Daseinsberechtigung haben und für mich dann halt nur von comicgeschichtlichem Interesse waren, das genügt mir bei so einem Band auch schon völlig.
Also, eine Kaufempfehlung für den Band von mir für jeden der sich nicht von älterem Comicmaterial von vornherein abgeschreckt zeigt.
Inhalt:
Blackstone The Magician 3 ( III )
Blonde Phantom Comics 13 ( I ) 14 ( I ) 17 ( I + V ) 18 ( I ) 21 ( I + III ) 22 ( I )
Verlag Timely / Marvel
Eine weitere Geschichte vom Blonde Phantom ist in der Sprechblase 244 zu finden, Blonde Phantom Comics 18 ( IV ).
https://www.comicguide.de/book/13702...icgeschichte-9