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Alt 05.09.2021, 17:15   #164  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 13 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: Januar 1972 / 1979 (?) / 2019

Story-Titel: Das Netz des Spinnengottes

Original-Storytitel: Web of the Spider-God

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith und Sal Buscema

Text: Roy Thomas und John Jakes

Übersetzung: Michael Strittmatter

Das Besondere an dieser Ausgabe ist, daß der spätere Bestsellerautor John Jakes (unter anderem „Fackeln im Sturm“) den Plot geschrieben hat. Roy Thomas war wohl mit ihm bekannt und engagierte ihn für den Job; warum er nicht erneut eine Howard-Story verwendete, erzählt er nicht. Der Tonfall im Heft ändert sich tatsächlich ein wenig, aber ein Meisterwerk ist die Spinnengott-Story in meinen Augen nicht. Der Comic ist nunmehr 22 Seiten lang. Übrigens wird seit „Conan“ # 12 eine neue Figur neben dem Titellogo verwendet. Statt einem vorwärtsstürmenden Conan haben wir nun einen statischeren mit einer Streitaxt in den Händen.

In der Wüste von Ophir wird Conan von einer ziemlich brutalen Räuberbande überfallen, die es auf sein Pferd abgesehen hat und ihn töten will. Unser Barbar nimmt es mit allen gleichzeitig auf, aber wird wieder mal bewußtlos geschlagen. Die Räuber halten ihn für tot und verschwinden. Nach längerer Zeit wacht Conan wieder auf und kämpft sich, angetrieben von Rachedurst, zu einer Oase durch. Der vier Seiten lange Wüstenmarsch, den Conan nur knapp überlebt, ist ein neuer Akzent in seinen Abenteuern und wirklich gut gemacht. Dem Oasenbewohner wurde seine Tochter geraubt; Conan überredet ihn, die Verfolgung aufzunehmen.

Angekommen in der Stadt Yezud entscheidet sich Conan für eine eigenartige Strategie. Er läßt sich gefangennehmen und verfällt in Schweigen (außer den anderen Gefangenen gegenüber – einer namens Tork plant, die Stadt mittels im Boden vergrabener Minen (?) in die Luft zu jagen). So verhält er sich, bis er dem Spinnengott „Omm“ zum Fraß vorgeworfen wird, der die Stadt beherrscht. Auf noch einmal vier Seiten kämpft er mit dem Schwert, das er einem Wächter entrissen hat, bis er die riesige behaarte Spinne orientierungslos gemacht hat und sie in eine tiefe Grube stürzt. Die Tochter seines Gastgebers rettet er. Auch einen Mann, der in ein Spinnennetz eingesponnen ist, will er mitnehmen, aber der stellt sich als derjenige Räuber heraus, der ihm zu Anfang eins übergezogen hatte. Da explodiert die Stadt (siehe Torks Plan), und Conan muß ihn zurücklassen. Die gerettete Frau schließt sich Tork an; Conan reitet allein weiter (was an Lucky Luke erinnert).

„Fackeln im Sturm“ hin oder her – die Spinnengott-Story hat ein paar gute Szenen, überzeugt mich aber letztlich nicht. An Barry Smiths Zeichnungen gibt es wieder mal nichts auszusetzen. Die prächtig ornamentierten und ausgeschmückten Städte, die ich mit den frühen „Conan“-Ausgaben verbunden habe, setzt er zwar nur selten ins Bild, hier auch nur ansatzweise. Aber er gibt sich auf jeder Seite große Mühe, den Leser richtig ins Geschehen hineinzuziehen. Aufgefallen ist mir diesmal, daß Smith und Sal Buscema öfters pupillenlose Augen zeichnen (vor allem in kleineren Gesichtern), was einen hübschen Effekt ergibt.

Geändert von Peter L. Opmann (05.09.2021 um 19:16 Uhr)
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