Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 12.09.2021, 12:31   #19  
komnenos
Mitglied
 
Benutzerbild von komnenos
 
Beiträge: 566
Die Geschichte fing wirklich gut an, gerade das erste Heft in der Karawanserei und die vorangestellte Einleitung fand ich richtig gut. Das weckte eine hohe Erwartungshaltung, die sich leider so nicht erfüllte. Natürlich blieb der Don hervorragend. Aber ich hatte erwartet, dass es da mit den Räubern und dem Dei von Tunis weitere Schurken geben würde, die ihm mindestens das Wasser reichen können. Dem war nicht so. Die Räuberbande war bis auf ihren Anführer kaum greifbar und löste sich dann irgendwo in der Palastgarde des Deis auf. Der Dei selbst war ein Schwachmat erster Ordnung und die Hefte 6&7 des Jahrgangs '82 ein erster echter Tiefpunkt der Mosaikgeschichte.
Die Hakimstochter verschwand genauso sang-und klanglos aus der Geschichte wie Dschuha und mit ihm das Spassmacherkonzept. Es wurde noch geschrieben, dass Dschuha beim Abschied versprochen hat, die Hakimstochter nach Hause zu begleiten. Aber wann soll denn dieser Abschied stattgefunden haben? Man war doch als Leser bei den Ereignissen dabei, das löste sich einfach auf, schwupp und weg.
Hauptgegenspieler des Don blieben also die Abrafaxe, die schon eine richtige Obsession entwickelten, den Don zur Strecke zu bringen, während dieser sich mit den 3 Knirpsen kaum beschäftigte.
Und so begann im Schlussdrittel die martialische Phase, in der der Räuberhauptmann zunächst den Don (also seine Attrappe) in dessen Bett förmlich schlachtete, bevor die Abrafaxe ihn dann samt Pirateninsel und Piraten in die Luft sprengten. Wow, diese Gewaltbereitschaft und Mordlust stand für mich völlig im Gegensatz zu dem bisherigen Ansatz, Probleme mit Köpfchen zu lösen und mit Spassmacherkonzept hatte das überhaupt nichts mehr zu tun. Es herrschte pure Gewalt und das war schon spannend, wenngleich das ständige Überleben des Don (Skorpiongrube, Inselsprenung und schließlich Erdbeben) schon mehr als an ein Wunder grenzte. Und so wurde es dann '83 mit dem Dschinn noch wunderlicher...
Aus meiner Sicht wurde in dieser Geschichte viel Potential verschenkt und man schwankte zwischen unausgegorener Geschichte, indifferenten bis dämlichen Figuren und einem hohen Gewaltpotential, ohne sich auf eine Linie festlegen zu können.
Gelesen habe ich es als Knirps trotzdem gern (also bis auf die mittleren Hefte).
komnenos ist offline   Mit Zitat antworten