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Ich hatte jahrelang ein Abonnement eines Lokalblattes mit einer Auflagenstärke von 100000 Blatt aus meiner Heimat in Slowenien.
Natürlich ist das im weltpolitischen Sinne völlig irrelevant, aber darin standen all die kleinen Dinge, die mich in der Ferne fesselten, weil sie Menschen betrafen, von denen ich sehr viele kannte. Darin kamen auch die Themen zur Sprache, die mit den Landwirten, mit den Handwerkern und den Gewerbetreibenden bei ihrem Erfolg und ihrem Misserfolg zu tun hatten.
Den wöchentlichen Polizeibericht las ich äußerst gerne, betraf dieser ja all die Scharmützel des Ortes und ausgelassene 'Gespräche' mit den Fäusten. Richtige Kriminalgeschichten hatte es auf dem Land meines Wissens nie.
Das Blatt erhielt ich immer mindestens zwei Tage nach dem Erscheinungstag, und vieles darin prognostizierte war schon widerlegt, als das Blatt bei mir ankam.
Das war aber gleich.
Heute kaufe ich wöchentlich eine Ausgabe, entweder die Passauer Neue Presse oder den Grafenauer Anzeiger, beides Lokalausgaben mit Tendenz zur Überregionalität. Gelegentlich besorge ich mir eine größere Zeitung aus anderen Orten Deutschlands, beispielsweise die Ruhrnachrichten, oder den Kölner Stadtanzeiger, um zu lesen, welche Themen da interessieren. Die bekomme ich allerdings nur sporadisch am Sonntag Vormittag auf dem Bahnhof in Passau. Und wenn ich zu spät komme, muss ich mich mit der Presse aus anderen Städten zufrieden geben oder mit nichts wieder abziehen.
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