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Alt 16.10.2021, 22:14   #205  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 21 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin:
Dezember 1972 / 1979 (?) / 2019

Story-Titel: Das Monster der Monolithen!

Original-Storytitel: The Monster of the Monoliths!

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith; Dan Adkins, Craig Russell, Val Mayerik und Sal Buscema

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

Das Vorwort geht nicht näher darauf ein, aber offensichtlich war Barry Smith schon wieder in Zeitnot. Mag sein, daß es auch an Dan Adkins lag, der kurzfristig ausfiel; jedenfalls mußten mehrere Inker, darunter Val Mayerik, der zeitgleich das „Monster von Frankenstein“ zeichnete, und P. Craig Russell, die Seiten schnell vollenden. Ich gestehe, ich kann nicht erkennen, wer wo was getuscht hat. Hier ist angegeben, daß die Story „Der schwarze Stein“ von Robert E. Howard adaptiert wurde – ich will jetzt nicht nachsehen, ob sie in einem meiner „Conan“-Bücher enthalten ist. In meinen Augen ähnelt die Story der vorherigen durch ihre alptraumhafte Anmutung.

Wie den collageartigen letzten Seiten von Heft # 19 zu entnehmen war, rächte Conan den Tod von Fafnir und rettete sich dann mit einem Sprung ins Meer. Nun wird er, offenbar völlig entkräftet und unbewaffnet, an der Stadt Makkalet angespült, an deren Belagerung er sich bisher beteiligt hatte. Soldaten nehmen ihn nach kurzem Gerangel gefangen. In der Stadt werden gerade zwischen König, Königin und dem Hohepriester Ränke geschmiedet. Conan gerät dabei zwischen die Fronten. Kurz scheint es, als hätte die Königin, die er als vermeintliche Tempeldienerin schon einmal getroffen hat, ein Auge auf ihn geworfen, aber dann gibt sie ihm nur – zu seinem Schutz – ein Amulett und sendet ihn in ihre Heimatstadt, um Hilfe gegen die Turaner (die Belagerer) zu holen.

Die Soldaten, mit denen er reitet, haben aber etwas anderes vor. Sie kommen zu einer Kultstätte mit zwei Monolithen (wie aus „2001“ entliehen). Ein alter Priester, der sich hier mit seiner – ausnehmend hübschen – Tochter aufhält, warnt Conan mit verschwurbelten Versen. Im nächsten Moment wird er getötet; Conan und das Mädchen werden auf Altäre gebunden. Sie stirbt nun ebenfalls durch einen Schwerthieb. Ihr Blut soll ein dämonisches Monster anlocken – diesmal eine überdimensionale Kröte, die die Monolithe hinunterkriecht. Conan reißt sich los und packt das Schwert eines der Soldaten, aber er kann die Monsterkröte nicht töten. Da wird ihm klar, daß das Amulett, das ihn angeblich beschützte, sie auf seine Spur geführt hat. (Und ich dachte, es sei das Mädchen gewesen.) Er wirft es dem Anführer der Soldaten zu, worauf das Monster sich ihm zuwendet. Sobald der Kommandant sein Leben ausgehaucht hat, verschwindet die Kröte in einem schwarzen Nebel. Conan verläßt die Stätte des Grauens.

Obwohl diese Episode ein paar unübersehbare logische Brüche aufweist und der Leser nicht genau erfährt, wer in Makkalet warum gegen wen intrigiert hat, kommt sie mir runder und nachvollziehbarer vor als die vorangegangene. Es ist aber wieder ein Eintopf mit den bekannten Zutaten: Grausamkeiten unter Militärangehörigen; Conan in Ketten, eine lüsterne Herrscherin; ein mächtiger Magier; ein furcht- oder ekelerregendes Monster. Grafisch wie immer eigenwillig, aber mit viel Liebe zum Detail ausgeführt. Man sieht nun endlich die fantastischen Städte, für die Smith bekannt ist. Stilistisch ist das aber ein wilder Mix. Es wäre bestimmt reizvoll, genau zu untersuchen, welche Details aus der Kulturgeschichte da hineingerührt sind, aber so viel Zeit habe ich nicht. Einmal ist vom Jenseits als dem „Himmel“ die Rede, was sicher ein jüdisch-christlicher Begriff ist. Einmal sagt der Alte: „Mehr sage ich nicht.“ Und mir kam in den Sinn, ob da im Original wohl „Nuff said“ steht.
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