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Alt 25.01.2020, 22:34   #409  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Marvel Deutschland) 140 und 141
(= Der mächtige Thor 70)

Erscheinungstermin: 1998

Originalausgabe:
1) Thor # 152

Story-Titel:
1) Der Zorn des Kriegers!

Original-Storytitel:
1) The Wrath of the Warrior!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Bisher bot Marvel Deutschland eine hervorragende Druckqualität. Jetzt sind die Zeichnungen in „Thor“ verwaschen, feine Linien verschwinden; diese Ausgabe wurde offensichtlich aus einem gedruckten Heft reproduziert. Inhaltlich geht es weiter wie gehabt: Thors Gegner werden nach Belieben durch Zauberei aktiviert und wieder deaktiviert. Das Duell mit dem Troll Ulik hat viel von einem Catcherkampf.

Zunächst muß sich Thor noch des Vernichters, Odins quasi allmächtiger Waffe, erwehren. Daß in dessen Körper peinlicherweise der Geist von Thors Geliebter Sif steckt, spielt schon beinahe keine Rolle mehr. Denn Nornenkönigin Karnilla, die das Schurkenstück eingefädelt hat, muß sich auf einen Deal einlassen, da wie aus dem Nichts (!) der Troll Ulik aufgetaucht ist und sie und Loki bedroht. Deshalb sieht sie sich gezwungen, Sif zurückzuholen und Balder freizulassen, der Ulik abzuwehren versucht.

Thor merkt zunächst, daß der Zerstörer zu Boden sinkt. Dann wird er selbst nach Asgard gezogen, denn Balder kann trotz großen Mutes wenig gegen Ulik ausrichten – da muß Thor ran. Thor zerschmettert zunächst Uliks Morgenstern und steckt dann seinen Hammer in den Gürtel, um gleiche Bedingungen herzustellen. Ulik kämpft zwar unehrenhaft, muß sich aber schließlich doch Thor geschlagen geben. Er stürzt in die „Schattengrube“, aus der „noch keiner zurückgekehrt“ ist (naja, wer’s glaubt…).

Kurz zuvor ist Thor jedoch unbemerkt sein Hammer aus dem Gürtel gerutscht. Loki, der die ganze Zeit in Deckung gegangen war, nutzt die Chance, den Hammer zu stehlen. Unklar bleibt, wie das Loki überhaupt schafft. Den Hammer kann nur Thor heben, und Loki verfügt auch nicht über irgendwelche Zusatzkräfte, wie ich bei „Thor“ # 67 schon festgestellt habe. Und doch hat er ihn an sich gebracht. Nachzutragen ist noch eine kurze Episode. Der leblose Vernichter wird in ein Polizeihauptquartier gebracht. Dort taucht ein bärtiger alter Mann auf, angeblich von einem Museum, um das Wesen zu untersuchen. Gleich darauf sind der Alte und der Vernichter spurlos verschwunden, obwohl eigentlich niemand das Gebäude unbemerkt verlassen konnte – es handelte sich um Odin, der seine Schöpfung zurückholte.

Eine Bewertung erübrigt sich fast – abgesehen davon, daß „Thor“ eine bemerkenswerte Kontinuität aufweist. Der geklaute Hammer ermöglicht, die recht hanebüchene Story noch ein stück weiterzuspinnen. Für mich gibt es an der Serie momentan kaum etwas wirklich Interessantes. Man möchte aber doch irgendwie dranbleiben. Das Artwork ist ganz ordentlich – und ich habe ja gemerkt, daß man fairerweise Vince Colletta nur bei guter Druckqualität beurteilen sollte. Allerdings reichen die Zeichnungen nicht an das heran, was Kirby zur gleichen Zeit zusammen mit Joe Sinnott bei den „Fantastischen Vier“ abliefert.


Geändert von underduck (25.01.2020 um 23:59 Uhr) Grund: Bild eingefügt
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