Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.06.2016, 14:42   #59  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.322
Blog-Einträge: 3
Die großen Comicfestivals und -salons (ob nun in den USA, Frankreich oder Japan ist schnurz) verstehen sich auch als Leistungsschauen der lokalen Comicszene. Unter anderem dieser Punkt hat in Angoulême das Faß zum Überlaufen gebracht und das Desaster verstärkt.
Und bei Japanern läuft das auf eine doppelte Strategie hinaus: Zuhause herrscht erbitterte Konkurrenz unter Verlagen und Künstlern, im Ausland treten die Japaner geeint auf - jedenfalls solange, bis Mangas und Animes dort etabliert sind und sich Konkurrenz auch wirtschaftlich lohnt.

Comicmäßig befindet sich Deutschland allerdings auf den hinteren Rängen: Busch, die Dirks-Brüder und Feininger sind längst Geschichte.
Es ist ja nicht so, daß es keine erfolgreichen deutschen Comics gibt.
Auf Anhieb fallen mir da Gung Ho, Kiste und Pimo & Rex ein - die gefallen dem Publikum und der Kritik. Leider verstreut sich das Ganze über hunderte Quadratmeter und der Effekt geht im Trubel des Salons verloren.

In jedem popeligen Buchladen gibt es ein Regal mit den Roman- und Sachbuch-Bestsellern. Etwas Ähnliches kann ich mir für Erlangen vorstellen:
Irgendwo an einem zentralen Punkt (dort, wo viele Presseleute hin müssen) könnte eine Vitrine mit allen ausländischen Titeln deutscher Comics stehen, schön übersichtlich geordnet und mit all den Preisen versehen, die die Werke seit dem letzten Comicsalon abgestaubt haben.
Bei festen Größen wie Ralf König, Matthias Schultheiss oder Nicolas Mahler konnte zu lesen sein: "x Millionen Exemplare in y Sprachen in z Ländern."
Außerdem könnte ein Bild davon als App versandt werden ...

Nur mal so als anregender Gedanke.
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten