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Alt 18.02.2019, 16:07   #517  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 116

Erscheinungstermin: 8/1978

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 115
2) Mighty Thor # 139

Story-Titel:
1) Der letzte Kampf!
2) Zu sterben wie ein Gott!

Original-Storytitel:
1) The last Battle!
2) ohne Titel (To die like a God!)

Zeichnungen:
1) John Romita / Tony Mortellaro
2) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Gerry Conway
2) Stan Lee



Gerry Conway bringt eine turbulente Story (drei oder, wenn man will, vier Teile) mit Anstand zuende. Vielleicht half Redakteur Roy Thomas, darüber läßt sich aber nichts sagen. Stan Lee war vermutlich nicht mehr beteiligt. Die Story hat manche Schwächen, über die ich mich schon oben ausgelassen habe, aber alles in allem finde ich sie nicht so schlecht. Das Ende kommt nicht abrupt, sondern ist ziemlich gut ausgearbeitet. Im Verlauf gibt es auch keine Brüche oder zu heftige Rhythmuswechsel. Man konnte Conway ohne gravierende Bedenken die Serie übergeben.

Was die Zeichnungen betrifft, habe ich mir nochmal klargemacht, daß John Romita sowohl gepencilt als auch geinkt hat und sich beim Inking lediglich helfen ließ (diesmal nur durch Tony Mortellaro). Man kann also nicht alles auf den Inker schieben, sondern Romita hatte auch Durchhängerphasen oder zu viel Zeitdruck. Die Grafik gefällt mir wieder etwas besser als beim letzten Mal, aber Romita konnte eindeutig mehr.

Die Ausgangssituation, daß nämlich die Spinne besinnungslos vor Tante May liegt, wird nicht weiterverfolgt, obwohl sich da im Prinzip interessante Möglichkeiten ergeben hätten. Aber Conway konfrontiert beide Figuren ja am Ende nochmals. Jetzt bricht erstmal Hammerkopf mit seinen Leibwachen ins Haus ein, und die Situation wechselt zu einem Zweikampf zwischen ihm und Ock – der letztlich unentschieden ausgeht. Ock hat das Haus mit Betäubungsgas und Laserstrahlen präpariert. Erst dann blicken wir noch einmal auf die Spinne und Tante May. Sie erwacht und schleppt sich davon. Die alte Dame ist erstarrt, nimmt aber all ihre Kraft zusammen, um die Polizei zu rufen. Ock kommt gerade rechtzeitig, um ihr das auszureden.

Schnitt. Auf der Suche nach Peter Parker besucht Gwen die Redaktion des Daily Bugle. Ned Leeds weist sie auf das Haus in Westchester hin. Dort schaltet sich die Spinne wieder in den Bandenkrieg ein, greift Hammerkopf an, wird aber von ihm so heftig in den Magen gerammt (Magengeschwür!), daß ihr Elan gleich wieder weg ist. Inzwischen treffen Joe Robertson und Ned vom Bugle mit Gwen beim Haus ein. Kurz darauf läuft die Spinne Doc Ock über den Weg und ist gesundheitlich wieder soweit hergestellt, daß sie Ock nach Strich und Faden verprügeln kann. Dafür hat sie ein Motiv: Sie ahnt, daß er wieder Tante May zu seiner Tarnung benutzt. Als Ock am Boden liegt, steht sie jedoch plötzlich der alten Dame persönlich gegenüber, die eine Pistole auf sie richtet und entschlossen ist abzudrücken (um Ock zu schützen). Der Schuß geht freilich daneben. Nun nähern wir uns dem Ende der Saga. Hammerkopf hat sich davongemacht; Ock wird von der Polizei in Empfang genommen, die ihm seine Tentakel abnimmt. Er bespricht sich noch kurz mit Tante May; den Inhalt des Gesprächs bekommen wir aber zunächst nicht mit. Peter Parker taucht wieder auf; für sein Verschwinden und Wieder-Auftauchen hat er nur eine sehr schwache Entschuldigung: Er habe sich verlaufen.

Am Ende verkündet Tante May, sie habe zugesagt, Ocks Haushälterin zu werden. Peter kann sie nicht davon abbringen – alles, was über Ock erzählt wird, sei nicht wahr. Ganz zum Schluß sehen wir noch Hammerkopf im Flugzeug abheben (Businessclass vermutlich). Er kündigt an, wiederzukommen, wenn Ock aus dem Gefängnis entlassen wird. Beide kehren offenbar tatsächlich in ASM # 157 zurück, also erst etwa vier Jahre später.

Wir haben in diesem Heft wieder einen Minimarkt (wieder mit viertelseitiger Hethke-Anzeige) und eine Leserbriefseite. Es geht um die nicht angekündigte „Krieg der Sterne“-Serie (Heft # 1 tauchte überhaupt nicht auf) und um Gil Kane, der ein schlechterer Zeichner sei als John Romita (wobei die Redaktion zustimmt). Andere loben das gute Papier im Vergleich zu USA, sehen die Marvels den Titeln von Ehapa überlegen, und ein Vorsitzender eines Superman-Fanclubs (!) versucht sogar, das Problem des Phasenvertriebs zu umgehen, indem er bittet, ihm Ausgaben aus dem Norden privat nach Bayern zu senden. Nach meinem Eindruck wirken die Leute insgesamt etwas besser informiert über Herkunft und Produktion der Williams-Comics als bisher.



Geändert von Peter L. Opmann (25.04.2019 um 14:44 Uhr)
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