Seine Ursprungsgeschichte greift auch der Film auf, auch wenn sonst einiges geändert wurde: Scott war ein professioneller Einbrecher, der den Ant-Man_Anzug und diverses benötigte Zubehör aus dem Labor von Hank Pym stielt. Eigentlich sagte er dem Verbrechen Adieu, doch im Hinblick auf die Erkrankung seiner Tochter Cassie, brauchte er noch einen finanziell lukrativen Clou. Dies wurde im Film etwas geändert. Cassie ist nicht krank, er braucht aber trotzdem Geld und wird von einem alten Kumpel noch mal überredet. Den Anzug findet er eher "zufällig" bei Pym, denn eigentlich sucht er reichhaltiges Vermögen. Die Fäden im Hintergrund zieht natürlich Dr. Pym. Der will verhindern, daß sein Wissenschaftlicher Ziehsohn darren Cross, die Ant-Man-Technologie wirtschaftlich ausbeutet und sucht eine guten Einbrecher um diese aus seinem ehemaligen Labor zu stehlen.
Schon in der Eröffnungssequenz, mit einen am Computer verjüngten Michael Douglas als Pym, wird klar, daß es bereits einen Ant-Man gab, eben Pym. Der arbeitete als Regierungsagent mit "Superkräften". Doch die Regierung wollte mehr als nur einen fähigen Agenten, sondern die ganze Technologie, die Pym nicht bereit war herzugeben. So wurde er aus seiner eigenen Firma gemobbt. Jahre später war sein jetziger Widersacher Cross nahe an der Lösung des Geheimnisses des Schrumpfens. Mit Hilfe von Scott und einer etwas chaotischen Gruppe seiner Kumpels gelingt der Einbruch, doch Cross kann seine eigenen Anzug retten und tritt nun als Yellowjacket gegen den neuen Ameisenmann an
Wie es sich gehört geht der Kampf natürlich zu Gunsten der Helden zu Ende. Anders als vielleicht vermutet ist Ant-Man ein spritziges Vergnügen, mit mehr Humor als in den anderen MCU-Filmen. Die Charaktere wurden hervorragend in Szene gesetzt. Irritiert hat mich Michael Douglas, den man mit Superheldenfilmen wohl eher nicht in Zusammenhang bringt. Sollte hiermit ein größeres Publikum angesprochen werden, weil Paul Rudd nicht bekannt genug ist? Rudd ist eher bekannt für lockere Unterhaltung und diese Rolle nimmt er auch hier ein. Douglas hingegen ist als großer Charakterdarsteller eher überbesetzt, spielt den alten Pym aber dennoch überzeugend ernsthaft, wäre aber nicht wirklich nötig gewesen. Trotzdem Respekt, daß er sich darauf eingelassen hat.
Doch wie möchte Marvel mit der Figur Ant-Man weiter verfahren? Um ihn in das MCU zu integrieren, muß Scott vor dem großen Coup schon mal bei den Avengers einbrechen und liefert sich einen Kampf mit dem Falcon. Wie wir in Age of Ultron erfahren haben, gibt es eine neue Gruppe von Rächern. Neben erwähnten Falcon und der etablierten Black Widow, gehören zum neuen Team um Captain America die Scarlett Witch, the Vision und der aus Iron Man bekannte War Maschine. Ant-Man könnte natürlich auch noch Teil dieser Gruppe werden.
Kommen wir zu den weiteren Protagonisten. An der Seite von Scott und Hank gesellt sich Hope van Dyne. Anders als in anderen Medien vermeldet wurde, existiert diese Figur auch schon in den Heften und zwar ebenfalls als Tochter von Hank Pym und Janet van Dyne, die Wasp. Erst wirkt es als arbeite sie gegen ihren Vater, was sich zum Glück aber als Trick erweist, um in seiner alten Firma zu spionieren. Letztendlich ist sie ein wichtiger Teil des Teams und trainiert gar Scott Lang im Nahkampf. In den Comics war sie eher eine Schurkin, was im Film geändert wurde. Yellowjacket hingegen war eigentlich die dunkle Seite von Pym, der ursprünglich selbst in dem Kostüm steckte. Später gab es eine Schurkin namens Yellowjacket, die aber bald zur Rächerin und später zum Mitglied der Guardians of the Galaxy wurde. Im Film hat man den Widersacher Pyms, Darren Cross, zu Yellowjacket gemacht. Im übertragenen Sinne könnte das dunkle Seite des Wissenschaftlers sein.
Doch was ist mit Janet van Dyne, der Mutter Hopes? Henry hält sich bedeckt, was ihren Tod angeht und gesteht erst sehr spät im Film, was wirklich mit ihr passiert sein könnte. Als Pym noch seinen Anzug als Regierungsagent trug arbeitete Janet an seiner Seite... und zwar als wundervolle Wespe. Möglicherweise starb sie gar nicht, sondern verschwand im Microverse. Auch Scott tauchte im Film ins Microverse, konnte sich aber befreien. Die Hoffnung, daß auch Janet gerettet werden könnte, ist damit nicht ganz vom Tisch. Dies ist genau so im Comic bereits passiert. Odersteckt in Zukunft wer ganz anderes im Wespenkostüm? Dafür müsst ihr euch den Film schon selbst anschauen.
Obwohl die Rückblende, mit Hank und Janet in Superheldenanzügen, nur sehr kurz ist, finde ich es großartig, das Marvel diese Figur noch eingebaut hat. Ein Ant-man ohne die Wasp ist ja auch nur die halbe Miete. Dafür großen Respekt an die Drehbuchschreiber, die wieder einmal beweisen, daß sie sich doch intensiv mit der Marvel-Geschichte befasst haben.