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Alt 25.03.2018, 11:15   #6  
74basti
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Im November 1994 beginnt mit der Veröffentlichung der "Remo"-Großbandserie die dritte Phase der Tätigkeit als Eigenverleger. Unter dem Label "GammaArtwork" erscheinen nicht nur eigene Comics, sondern auch einige wenige Reprintserien, teilweise auch mit eigenen Covern.
Parallel hierzu veröffentlicht der CCH bereits seit 1992 die in den 70er Jahren begonnenen Serie "Zeitmaschine". Ab 1996 gesellt sich auch die Remo-Lilliput Serie hinzu. Das führt zur zeitgleichen Veröffentlichung zweier Remo-Serien bei verschiedenen Verlagen.

Schon bei Remo und Zeitmaschine greift Goetze wieder auf den PC zurück, um Seiten zu gestalten.
Konsequent setzt der Künstler ab dem Jahr 2000 auf die neue Technologie. Dabei fallen vor allem zwei eigenständige Publikationen ins Auge:
"Antrachor" und "Remo - Aufbruch zu den Sternen".
Die Heftserie Antrachor startet im April 2000 im Format 19,4 cm x 25,4 cm.



Das 24seitige (davon 16 Seiten Comics) Heft kostet DM 19,80 und erzählt die Geschichte des Hochritters Khorg in einer fernen Zukunft. Auf den 48 Seiten in den ersten drei Heften begleitet der Leser den Ritter mit dessen drei Begleitern (Spaggy, Krümel und Hob) auf der Suche nach seiner verschwundenen Frau Diana.
Durch ein Tor verfolgt er den Entführer auf einen Sumpfplaneten. Er entdeckt in einem Ringgebirge eine gewaltige Anlage, in der er die Entführer vermutet.

48 Seiten umfasst der Versuch Goetzes, die technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit, um einen Comic zu schaffen, der einer "komplexen, virtuellen Realität" (Text auf der Rückseite) entspringt. Skizzen entstehen per Hand, der Rest stammt aus dem Computer, ohne Nutzung einer Maus, ohne Retuschen.
Kleine Einblicke in den Aufbau der 3D-Strukturen gewährt der Zeichner im Innern der Hefte.



Er selbst bezeichnet Antrachor als "ersten echten deutschen Computer-Comic."

Eine Internetseite www.antrachor.de unterstützt zeitgemäß die Serie. Die Seite ist schon lange nicht mehr erreichbar.

Trotzdem erscheint im April 2001 erschien der letzte Teil der Geschichte und wurde auch später nicht fortgeführt.

Kurz vorher hat Goetze das erste Heft der Remo-Großbandserie publiziert. Diese führt die bei CCH erschienenen Reihe nun als Großbandheft mit neuer Nummerierung fort, ebenfalls komplett am PC gezeichnet.

Beim Publikum können sich beide Serien nicht behaupten.

Antrachor wird eingestellt.

Remo wird für den ab 2008 erscheinenden zweiten Zyklus "Die unheimlichen Steine" (Hefte 26 bis 30) neu gezeichnet.

Antrachor ist heute antiquarisch gut zu bekommen und gibt einen Einblick in die technischen Möglichkeiten vor fast 20 Jahren. Die drei Remo-Hefte sind hingegen wirklich schwer erhältlich.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (24.05.2018 um 09:36 Uhr)
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