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Alt 08.01.2010, 21:19   #838  
Eldorado
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Bei Filmen die in erster Linie durch ihre Bilder und Effekte ins Auge stechen, wird dann die Story aber meiner Meinung nach auch oft sehr pauschal und grundsätzlich als "flach" oder "vorhersehbar" abgeurteilt. Dabei gibt es auch in anderen Genres nur sehr wenige wirlich neue oder innovative Inhalte und einige behaupten ja sogar, dass schon seit Shakespeare alle relevanten Geschichten erzählt seien und alles folgende nur noch Variationen der immer gleichen Grundthemen darstellt.

Auch "Titanic",der erfolgreichste Film überhaupt war ja nun irgendwie vorhersehbar (das Schiff geht unter), aber für das Publikum spielte das offensichtlich keine Rolle oder wirkte irgendwie spannungsmindernd. Entscheidend ist doch immer WIE man seine Geschichte erzählt. Das geschieht eben bei "Avatar" auf beeindruckende so noch nie gesehene Weise und das ist für mich dann allemal anerkennenswert und eine Pionierleistung - ganz abgesehen mal vom reinen Unterhaltungswert.

Einen "Unterhaltungswert" den ich z.B. den Filmen, die der erwähnte Kritiker Hans C.-Blumenberg dann später selbst inszenierte, abspreche.
Und auch sonst waren die ("Sommer des Samurai", Madonna-Mann") beileibe nicht frei von Mängeln.
Aber immerhin: Ein Kritiker, der nicht nur meckert sondern es selbst versucht, verdient ebenfalls Respekt.
Und zumindest eine köstliche Szene aus dem Blumenberg-Film "Tausend Augen" hat sich bei mir eingebrannt. Darin stopft ein Mann (gespielt von Wim Wneders) in einer typischen 80er Jahre-Videothek diverse Kassetten mit anspruchsvollen Filmen unter seinen Mantel. Auf die Frage warum er das tue, antwortet er dann: "Es gibt Filme, die muss man hier rausholen".

Ach ja: Und heute inszeniert Blumenberg als Brotjob übrigens TV-Massenware der Marke "SOKO Wismar".
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