1.) Frankreich/Belgien: Im deutschsprachigen Raum am bekanntesten dürfte der "Mozart der Ausbrecher"
Bobo sein, den Maurice Rosy (Szenario) und Paul Deliège (Zeichnungen) für das Comicmagazin
Spirou erfanden. Verurteilt zu 30 Jahren Zwangsarbeit im Steinbruch, weil er einem Richter sein Fahrrad gestohlen hat, spannt sich seine Karriere als Comicfigur von 1961 bis 1997 in verschiedenen Formaten des Dupuis-Verlags. 2010 erschien eine Gesamtausgabe.
2.) Italien: Der von Sergio Staino erfundene
Bobo erschien erstmals 1979 auf den Seiten des Comicmagazins
Linus und prägte das Publikum so, daß später von einer "Generation Bobo" die Rede war. Vom Aussehen ähnelt der Altlinke Bobo, der mit seiner Frau Bibi zwei Kinder hat, Ilaria und Michele, dem
Linus-Mitgründer Umberto Eco. Die Satire des italienischen Alltags, angereichert mit autobiographischen Elementen von Sergio Staino, erscheint in diversen linken Zeitschriften und Zeitungen:
L'Unità,
Il Corriere della Sera,
Il Venerdì di Repubblica,
L'espresso,
Panorama,
Cuore,
Tango und
Smemoranda.
3.) Schweden: Lars Mortimers Kindercomic
Bobo erschien zwischen 1978 und 1990 regelmäßig. Der knuffige Trollbär erlebte Abenteuer im Wald und selten in einem Dorf. Bobo mag Gurkensandwiches und trägt immer sein
flaxkikare bei sich, ein Fernglas, das den Nutzer dorthin transportiert, wo er hinschaut.
Korrigiere: Der vierte Bobo ist bloß die Nebenfigur in einem Strip, der nicht seinen Namen trägt.
4.) USA: Seit dem 1. Februar 1988 zeichnet Bud Grace einen Strip für das King Features Syndicate, der zunächst
Ernie hieß, aber später in
Piranha Club umgetauft wurde. Außer in den USA ist der Comic vor allem in Skandinavien beliebt, vor allem Norwegen und Schweden, außerdem in Estland und Lettland.
Der Piranha Earl ist das Haustier und Maskottchen des Piranha Clubs, einer Gruppe von Gaunern und Schlitzohren. Zu ihnen gehört
Bobo, eine bösartige Hauskatze von Doris Husselmayer, denn Bobo attackiert Ernie Floyd, Doris' Ex-Mann, bei jeder Gelegenheit. Außerdem versucht Bobo, den Piranha Earl zu verspeisen, was immer schiefgeht.