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Alt 14.10.2019, 16:59   #225  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 107 und 108
(= Der mächtige Thor 53)

Erscheinungstermin: 3/4/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 135

Story-Titel:
1) Grauenvoll! Gefährlich! Die Super-Bestie!

Original-Storytitel:
1) The maddening Menace of the Super-Beast!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Jack Kirbys DC-Arbeiten wie „New Gods“ und „Forever People“ kenne ich nur wenig, aber ich könnte mir vorstellen, daß manches, was er dort gemacht hat, in dieser Thor-Episode von Ende 1966 bereits anklingt. Den Reiz der Story macht die Beschreibung einer bizarren Gesellschaft von Mensch-Tier-Wesen in einer abgelegenen Gebirgsgegend in Europa aus. Der Plot dagegen ist ziemlich simpel, weshalb ich annehme, daß Stan Lee an dieser Ausgabe nur wenig beteiligt war – vielleicht hat er sich ganz auf das Schreiben der Dialoge beschränkt. Ohne Kirby-Fans zu nahe treten zu wollen, muß ich sagen, daß das Gesamtergebnis enttäuschend ausfällt.

Die Handlung dieser Ausgabe kann man recht kurz wiedergeben. Die „Menschen-Bestie“ will, kaum ihrer Retorte entstiegen, Thor das Licht ausblasen. Sie behauptet, in der Evolution so weit avanciert zu sein, daß sie ihn mit Leichtigkeit besiegen kann – was sich aber (natürlich) als Trugschluß erweist. Der Hohe Entwickler betritt mit seinen Rittern (übrigens alle Mensch-Tier-Wesen) die Szene, um die Menschen-Bestie zu töten – witzigerweise bringt er sie zunächst mit einer Hundepfeife aus der Fassung. Der Menschenwolf flieht und hindert seine Verfolger mit einer Barriere daran, ihn zu erreichen. Allerdings besitzt der Entwickler ein wunderliches Gerät, mit dem er die Barriere durchbrechen kann. Als seine Leute und Thor nachrücken, werden sie von einer ganzen Horde von evolvierten Mensch-Tier-Kreaturen angegriffen. Nun greift auch Tagar, bewaffnet mit „Kathoden-Handschuhen“, ins Geschehen ein. Am Rand des Getümmels macht Thor dem Menschenwolf endgültig den Garaus. Die anderen von ihm erzeugten Superwesen ziehen sich zurück und starten mit einer „Sternenkammer“ ins All, um sich in einer „weit entfernten Galaxie“ einen neuen Lebensraum zu suchen.

Der Hohe Entwickler erzählt seine Geschichte. Er ist ein Wissenschaftler, dessen Versuche mit der evolutionären Weiterentwicklung von Tieren und Menschen von Fachkollegen nicht ernst genommen wurden, weshalb er sich nach Wundagor zurückzog. Nun will er seine Experimente beenden. Es wird deutlich, dass Wundagor in Wirklichkeit ein Raumschiff ist. Auch er reist nun damit zu einem unbewohnten Planeten. Wie er dort seine Experimente weiter betreibt, wollen wir uns lieber nicht genauer vorstellen. Hier haben wir nun einen Schluß, der die bisherigen Handlungsstränge tatsächlich abschließt. Weder Galactus noch Quecksilber und die Scharlachhexe haben sich noch einmal in die Story eingemischt. Fürs nächste Heft wird angekündigt: „Jane wird unsterblich!“

Hier sind uns eine Menge von Figuren präsentiert worden, die alle bizarr aussehen, aber als Charaktere kaum plastisch werden. So ist die gesamte Story ziemlich platt und einfallslos. Vielleicht hat das auch Stan Lee erkannt und damals lieber einen Neuanfang der Serie gewagt. Um ihn wieder ins Gedächtnis zu rufen, hatte Göttervater Odin in diesem Heft noch einmal einen kurzen Auftritt. Im nächsten Heft wird er wohl wieder eine wichtigere Rolle spielen. Von Don Blake ist nach wie vor nirgends etwas zu sehen, doch vielleicht kehrt auch er ja nächstes Mal zurück.


Geändert von underduck (14.10.2019 um 19:34 Uhr) Grund: Cover eingefügt
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