Der letzte Zeuge Staffel 6 Episode 3 (Folge 39) "Der Fluch der verlorenen Schätze" (Deutschland 2003, novafilm fernsehproduktion Otto Meissner KG), Serienidee und Drehbuch: Gregor Edelmann, Regie: Bernhard Stephan, 44 min
Weil das nach Post #40 der zweite Beitrag dieser Serie ist, zunächst einige allgemeine Bemerkungen.
Die Krimiserie um den Berliner Gerichtsmediziner Dr. Robert Kolmaar lief zwischen 1998 und 2007 im ZDF mit 73 Folgen in 9 Staffeln. Angereichert wird die Whodunit um eine Soap, in der das Privatleben Dr. Kolmaars in Berlin mit seinen Irrungen und Wirrungen im Mittelpunkt steht.
Gregor Edelmann war von 1981 bis 1989 verantwortlicher Dramaturg für DDR-Dramatik im Henschel-Theaterverlag Berlin, nach der Wende war er Theaterkritiker und Serienautor der
Bild-Zeitung. 1996 wurde er Pressesprecher von Peter Zadek und Heiner Müller am Berliner Ensemble. Seither schreibt er Drehbücher.
Mirra Kurz und Thomas Daff tauchen in Seen nach Kisten, in denen die Nazis Wertgegenstände vor Kriegsende beiseite geschafft haben und die deswegen als verschollen gelten. Bei einem Tauchgang im Wolfssee bergen sie eine Kiste, in der sich neben einer SS-Pistole eine Stahlröhre befindet, in der Sandro Botticellis (1445 - 1510) (fiktives) Gemälde "Die Madonna mit den leuchtertragenden Engeln" steckt. Dabei werden sie vom Förster Herbert Jank ertappt, Mirras Onkel. Es entsteht ein Streit, bei dem Thomas den Förster mit einem Streifverschuß verletzt. Jank geht zu seinem Wagen und kippt nach wenigen Schritten tot um. Weil sie ihre Tat vertuschen wollen, bringen die Taucher die Leiche zum Schwarzensee.
Bislang haben die Taucher ihre illegalen Schätze privat verkauft, zuletzt das Tafelservice von Friedrich dem Großen von 1784 für 75.000 Franken in die Schweiz. Mittlerweile haben sie insgesamt drei Gemälde gefunden, neben dem Botticelli das (fiktive) "Der Mönch" von Francisco de Goya (1746 - 1828) und das (fiktive) "Bewegte See bei aufsteigendem Wetter" von Jacob van Ruisdael (um 1628/29 - 1682). Mirra hat das Buch "Verlorene Werke der Malerei in Deutschland in der Zeit von 1939 bis 1945 - zerstörte und verschollene Gemälde" bei sich und möchte die Kunstwerke als Weltkulturerbe den Museen zurückgeben. Thomas hingegen möchte sie lieber an Sammler verkaufen.
Als die Polizei die Leiche findet, wird sie aus der Ferne von einem stämmigen Mann beobachtet. Der taucht wenig später in der Gerichtsmedizin auf und behauptet, er wäre ein Glaubensbruder aus der Schweiz, der wissen wolle, wo der Tote gestorben sei, um dort ein Kreuz aufzustellen. Dadurch erregt der Unbekannte Verdacht.
Rasch findet die Polizei heraus, daß es sich bei ihm um den Privatdetektiv Peter Lavin handelt, der auch unter dem Namen Claude Reber auftritt. Der hat sich auf das Aufspüren verschollener Kunstwerke spezialisiert und wirtschaftet in die eigene Tasche.
Unterdessen beschäftigt sich Lavin in der Bibliothek des Preußischen Staatsarchivs mit dem Buch "Verlorene Werke der Malerei ...".
Dr. Kolmaar findet heraus, daß die Patrone mit Aconitin versetzt war, dem Gift des Eisenhuts, das schon in geringster Dosierung tödlich ist.
Lavin hat Mirra Kurz und Thomas Daff am See aufgespürt und drängt sich den beiden als Teilhaber auf. Wenn Lavin die Kunstwerke veräußere, werde zwar durch drei geteilt, aber jeder könne zwei bis drei Millionen verdienen. Bei der Diskussion schießt Thomas und verletzt dabei Mirra, die mit einem Boot auf den See flüchtet. Dort kippt sie über Bord ...