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Alt 26.07.2021, 02:40   #209  
Damian
DC Fanboy
 
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Ein großes Problem sehe ich im Internet, welches eben das Gegenteil von sozial ist. Jeder Wicht darf seine Meinung hinauszuplärren, egal ob Rechts- oder Linkspopulismus. Was dazu führt, dass kein Dialog mehr stattfindet, sondern nur noch Monologe, Jeder versucht seinen Standpunkt als den einzig erhabenen darzustellen. Jeder sieht sich im Recht, die Fronten verhärten sich mehr und mehr.
Ich beobachte das nun seit einigen Jahren, Menschen extremisieren sich mehr und mehr, andere Meinungen werden nicht toleriert, das gilt ebenfalls für beide Lager.
Das beste Beispiel ist die aktuelle MOTU Serie auf Netflix. Die einen sehen eine Vergewaltigung ihrer Kindheit, die einen feiern Smiths diversity Visionen. Und schlagen sich gegenseitig verbal den Schädel ein. Ich hab Motu nie wirklich gesehen, weiß aber grob, was genau an der Serie kritisiert wird.
Ich frage mich, ob es deshalb notwendig ist, sich virtuell zu bekriegen? Die, denen es nicht gefällt, sollen es nicht gucken und die, denen es gefällt, sollen glücklich damit werden. Aber ich ertappe mich ja selber dabei, wenns z.B. um EP 8 geht oder beispielsweise das Blackwashing bei DC Films. Wobei ich immer besser darin werde, Dinge eben nicht zu konsumieren, mit denen ich nicht einverstanden bin.
Und ja, unsere Gesellschaft/Demokratie ist zu tolerant. Beispiel? Die Impfgegner/Querdenker. Solche Idioten gehören nicht toleriert, da sie da sie eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen sowie Gesundheit und Leben anderer Menschen gefährden. Da muss der Staat auch mal hingehen und auf den Tisch hauen. Der westlichen Gesellschaft geht es schon zu lange zu gut, der Mensch hat zu viel Zeit, seinen Kopf mit Unsinn (gendergerechte Sprache, Herr, lass Hirn vom Himmel regnen) voll zu stopfen. Ich verweise mal an die Opfer der Flut. Die machen sich mit Sicherheit keine Gedanken über die Herkunft oder das Geschlecht der Helfer. Oder ob die sich nun Helfer oder Helfer*innen schreiben. Die sind einfach dankbar. Und die werden in naher Zukunft GANZ andere Probleme haben.
Ich bin der Meinung, die westliche Industriegesellschaft hat sich selbst überlebt und das Modell wird über kurz oder lang von anderen Gesellschaften überholt werden, die ganz andere werte haben, anders (und besser?) funktionieren. China sehe ich da sehr weit vorne. Deren großes Ziel ist es, dass es jedem im Staat mehr oder weniger gut geht. Und das machen sie nicht über das Individuum, sondern über die Gemeinschaft. Klar wird da massiv unterdrückt und einige wenige bereichern sich auf Kosten von vielen, aber ist das hier so anders? Individuelle Entfaltung ist mEn eine Illusion. Wenn die Gesellschaft/Gemeinschaft nicht funktioniert (und das macht sie bei uns derzeit nicht), ist das Individuum nichts wert. Wir züchten seit langem nichts anderes als eine Gesellschaft der Ellenbogen und Egomanen. Zum Thema Integration: Es gehören immer zwei Parteien dazu: jene, die den Willen dazu haben, sich zu integrieren und jene, die den Willen haben, andere zu integrieren. Beides geht nur, wenn beide Seiten bereit sind, Teile ihrer Individualität aufzugeben. Du siehst das Problem?
Nein, unsere Gesellschaft funktioniert nicht mehr.
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