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Alt 01.02.2020, 02:34   #375  
Damian
DC Fanboy
 
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Game Of Thrones, Staffel 5

Jetzt treten die Probleme deutlicher zutage. Diese Staffel wirkt streckenweise sehr gehetzt und konstruiert. Dabei sind die einzelnen Plotelemente nicht uninteressant. Sansa in den Fängen von Ramsey, die Geschehnisse an der Mauer und den Wildlingen, Stannis und sein Marsch auf Winterfell, Arias Ausbildung, Tyrions Treffen mit Daenerys und der Walk of shame von Sersei.
Man spürt aber hierbei deutlich, dass man diverse Elemente zum Staffelende hin abgeschlossen haben möchte. Es geht alles irgendwie hopplahopp, mit schönen Dialogen wie in den Vorgängerstaffeln hält man sich nicht mehr auf. Vieles wirkt konstruiert, vor allem die Geschehnisse in Essos rund um die Söhne der Harpyie. Wer ist das? Warum sind fas so viele, dass sie mit tausenden Unbefleckten fertig werden? Warum haben die samt und sonders eine exzellente Kampfausbildung?
Dann sieht man Stannis zuletzt von der Mauer aufbrechen und auf einmal liegt die Armee hungernd und desertierend am Boden. Die Opferung seiner Tochter ist so ein hirnverbrannter Zug (der auch in den Büchern gar nicht stattfindet), dass einem da nichts mehr zu einfällt. Stannis liegt sterbend am Boden und NATÜRLICH steht just in dem Augenblick Brienne vor ihm.
Auch die Ereignisse in Dorne werden hoplahopp vorangeprügelt, damit man diese mit dem (sehr traurigen) Tode Myrcellas abschließen kann. Noch in dieser Staffel natürlich. Die Ausbildung Arias wird Episodenhaft erzählt, was so weit okay geht. Trotzdem wird man auch hier das Gefühl nicht los, dass man sie zu schnell vorantreibt um hier noch die Staffel an einem bestimmten Punkt abzuschließen.
Sersei...da bin ich echt zwiegespalten. Auf der einen Seite hat sie verdient, was ihr da widerfährt. Auf der anderen Seite verabscheue ich religiösen Fanatismus und es war damals schon klar, dass den Spatzen ein entsprechend endgültiges Schicksal ereilt. Ich meine, wer hat damals tatsächlich geglaubt, dass die Demütigung Serseis ungesühnt bleibt?

Insgesamt keine schlechte Staffel, fällt aber Aufgrund des Gehetzes doch deutlich ab. Immer wieder hat man das Gefühl, es fehlt einfach zu viel.
Mal ein Wort zu der Optik und der darstellerischen Leistungen: Die Drachen sehen einfach toll aus, ebenso die Zombies und die White Walker. Generell können sich die Effekte sehen lassen und stehen auch vielen Kinoproduktionen in nichts nach. Von den Settings her gefällt mir Bravos sehr gut, das hat was Mediterranes. Ein Mix aus dem antiken Rom und dem antiken Griechenland.
Was die Darsteller angeht sind Lena Headey und Peter Dinklage, Meine Güte, liefern die teilweise eine geile Performance ab.

7/10
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