Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 19.12.2021, 21:15   #295  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.521
Conan the Barbarian # 34 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 4 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
Januar 1974 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Die Versucherin im Flammenturm!

Original-Storytitel: The Temptress in the Tower of Flame!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Beginnen wir mit dem Rest der Inhaltsangabe. Nachdem Conan die Frau mit dem Totenschädel demaskiert hat, ergreift er entschlossen ihren Arm. Wir erfahren nachträglich, daß der Tod in Khitai demjenigen Fragen beantworten muß, der den Mut hat, ihn zu packen. Conan will wissen, wie die Stadt Wan Tengri von einem Herrscher allein regiert werden kann. Was die Information erbringt, daß die sieben Zauberer die rechtmäßige Prinzessin vom Thron gestoßen haben. Conan merkt derweil, wie er blitzschnell altert. Aber er läßt den Tod nicht los, worauf er sich in den jungen Krieger zurückverwandelt, der er ist. Als er sein Schwert zieht, verwandelt sich der Tod – in den toten Schafhirten, der ihn am Anfang in die Stadt brachte. Nun wollen die Truppen der sieben Zauberer von Conan erfahren, wie man die Stadt allein regieren kann, und geraten darüber untereinander in Streit. Bourtai hilft Conan, sich durch dunkle Gassen davonzumachen.

Nach einer kurzen Rast läßt sich Conan weiter durch geheime Gänge führen. Er stößt zunächst auf einen Löwen mit menschenähnlichem Gesicht (der „Wizard of Oz“ läßt entfernt grüßen), dann auf einen feigen Riesen mit Morgenstern. Conan überwindet – wer hätte das gedacht? – beide Gefahren und verschafft sich endlich Zutritt zum Gemach der Prinzessin, die an ihren Thron gekettet ist. Er befreit sie, und mit seinen beiden Begleitern geht er nun dem Geheimnis des Flammenturms auf den Grund. Conan zerstört den Mechanismus des Turms, was zugleich die Flammen am Himmel erlöschen läßt. Sie hielten die Stadtbewohner und die Anhänger der sieben Zauberer im Schach; nun kommt es zum Aufruhr. Die Zauberer werden getötet – die Prinzessin erscheint, um die Huldigungen ihres Volkes entgegenzunehmen. Conan wird mit zwei Kästchen voll Gold belohnt – Bourtai hilft beim Tragen. Mit einem Segelboot verlassen sie die Stadt meerwärts. Als die Stadt noch am Horizont zu sehen ist, verwandeln sich die Schatzkästchen in eine Handvoll Steinbrocken. Zugleich ist das Segelboot zu einem Ruderboot geworden. Conan hat jedoch keine Lust, nochmal umzukehren.

Um nicht gleich mit Negativem zu beginnen: Ich finde es gut, daß in den drei Teilen dieser Saga unterschiedliche Motive dominieren. Zuerst war es die Tentakelfrau, dann rückten die Zauberer in den Blickpunkt, schließlich drehte sich alles um „Frau Tod“. Dummerweise ist ein roter Faden nur schwer auszumachen. Conan spioniert für König Yildiz, legt sich dann aber mit den Zauberern an und verhilft am Ende eher der Prinzessin zur Macht. Die Vor- und Hintergrundgeschichte bleibt dabei schemenhaft. Wie gelang es, die Prinzessin zu entmachten? Wie funktioniert genau die gemeinsame Herrschaft der sieben Zauberer? Vieles, was für die Handlung wichtig ist, wird genau dann eingeführt, wenn es gebraucht wird. Die Elemente, die hauptsächlich für die Action sorgen, wirken noch willkürlicher eingestreut: in dieser Episode hauptsächlich der Löwe und der Hüne. Woher kennt Conan das Geheimnis der Frau mit dem Totenschädel? Hat er zum Schluß irgendetwas Wichtiges für König Yildiz ausgekundschaftet? Die beiden Frauen bleiben eindeutig zu blass, um der Story etwas Erotik zu verleihen. Und auch Bourtai hat zu wenig Kontur, um zum Sidekick und Comic Relief werden zu können. Er taucht, wenn ich das richtig sehe, auch nur in der nächsten Ausgabe nochmal auf.

Das Doppelseitenpanel wird in dieser Ausgabe nicht wieder verwendet. Es war offenbar kein Muß. Es wurde noch einige Male eingesetzt, wahlweise auch Seiten mit wenigen, weniger detailliert ausgearbeiteten Panels. Aber der Storyumfang sinkt ohnehin bald auf 18 Seiten. Buscema und Chua (Chan) illustrieren diese Episode wieder solide, aber ohne Glanzpunkte. Mir fiel lediglich auf, daß Buscema zunehmend mit leicht karikaturistischen Gesichtern arbeitet (hier vor allem Bourtai). Man könnte sich das alles also noch besser vorstellen – mal sehen, was noch kommt.

Geändert von Peter L. Opmann (22.12.2021 um 20:40 Uhr)
Peter L. Opmann ist gerade online   Mit Zitat antworten