Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.06.2020, 11:45   #2506  
pecush
Geisterjäger
 
Benutzerbild von pecush
 
Beiträge: 7.330
Masters of the Universe - Die Giganten des Universums

Ich habe jetzt den ersten Teil dieses Retrofabrik-Hardcovers komplett durch, und wage eine Besprechung. LordKain hat ja schon irgendwo was niedergeschrieben, dem ich grundsätzlich beipflichten möchte.
Der erste Teil dieses schweren Hardcovers (600 Seiten, gewogen habe ich das Teil nicht, aber definitiv kein Buch fürs Handgepäck) präsentiert die Einzelhefte des damaligen Interpart Verlags. Einen Literaturpreis wird keine dieser Geschichten gewinnen, dafür sind sie zu stereotypisch aufgebaut. Jedes Heft hatte zwei in sich abgeschlossene Geschichten, eine lange und eine kürzere. Die erste erzählt eine in der Regel recht gute Geschichte, die aber meist auf der letzten Seite viel zu schnell aufgelöst wird. Schema: He-Man und seine Gefährten geraten in eine Falle, in der Regel von Skeletor gelegt, auf der letzten Seite kann er doch sein Schwert aktivieren und entkommen, Skeletor bekommt einen Arschtritt und flieht.
Die ersten Geschichten ermüdeten, sodass ich das Buch erstmal zur Seite gelegt habe. Grund: In jedem dritten Panel wurde erwähnt, dass He-Man der Stärksten der Starken ist, etc. pp. Zum Glück lässt das im Laufe der Geschichten nach, sodass man die Storys besser lesen kann.
Die zweiten Geschichten sind kürzer, aber auch recht gut gelungen.
Das Buch hat natürlich den Vorteil, dass man in der Vergangenheit einer der erfolgreichsten Spielzeugfiguren-Reihe schwelgen kann. Viele, viele bekannte Figuren tauchen auf - und werden auch munter variiert, weil sie mit den Heften damals auch beworben sind.
Dabei gibt es wirklich grässliche Fehler: Man-at-arms lässt sich zwischen den Panels mal eben einen Bart stehen, Fistos Kampffaust erscheint und verschwindet, so wie sie benötigt wird.
Zudem stören zahlrei-che Trennu-ngen den Lesege-nuss.
Im informativen dritten Teil wird erklärt, welche Fehler ausgebessert wurden, welche nicht. Dazu gibts Skizzen und Bilder. Sehr schäner Abschluss.
Tiefpunkt ist der zweite Teil, der Nachdruck der Comic-Taschenbücher mit italienischen Masters-Geschichten. Schwach gezeichnet, die Figuren werden zum Teil nicht getroffen (außer, Teela z.B. sah in Italien wirklich anders aus, das weiß ich nicht) und vor allem erzählerisch unter aller Kanone. 3-5 Seiten pro Story, da baust du keine Handlung auf. Fallen von Skeletor, He-Man kommt und besiegt die Gegner sofort. Längere Geschichten hätten da mehr gebracht, weil ich zuweilen schon die guten Ideen hinter den Storys erkennen mag.
Von daher: Für mich ist das Buch jetzt gelesen. Ich werde bestimmt weiterhin täglich weiterlesen, aber nur so nebenbei, um das Buch durchzukriegen.
Dann aber kommts ins Regal - nach enttäuschendem Beginn wurde ich doch gut unterhalten (und habe Lust bekommen, die neuen DC-Bücher noch mal rauszuholen, die haben nicht nur tolle Bilder, sondern auch gute Storys).
pecush ist offline   Mit Zitat antworten