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Alt 28.11.2020, 21:22   #840  
Peter L. Opmann
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Noch immer bietet Marvel für die Preiserhöhung bei „Avengers“ zumindest etwas mehr Seiten – nämlich 21. Erfreulich finde ich, daß wir auch wieder einen ungewöhnlichen Zeichner geboten bekommen. Im Gegensatz zum Könner Neal Adams ist Barry Smith immer noch ein junges Talent. Anders als bei den Ausgaben im 60er-Nummernbereich, die er bereits gestaltet hat, schwimmt er sich nun vom Vorbild Jack Kirby frei. Sein Stil ähnelt nun schon ziemlich dem, den er bei „Conan“ anwendet. Angenehm, daß er die Rächer-Ikonografie neu definiert. Die kleinen Panels sind bei ihm nicht aus der Not geboren, sondern so gewollt; Smith kann auch kleine Panels gut zur Wirkung bringen. Ein paar Schwächen weist er dennoch auf; mir gefallen zum Beispiel seine schmalen Gesichter überhaupt nicht.

Roy Thomas steuert nun zielsicher auf „Avengers“ # 100 zu (das bei Williams schon mit „Rächer“ # 99 erreicht sein wird). Er stellt hier zunächst eine Menge Rätsel auf: die erwähnte Sperre, die Thor von Asgard fernhält, die Absichten von Ares, die rätselhafte Musik seiner Helfer (das wird aber schätzungsweise überhaupt nicht erklärt werden), das Schicksal von Falkenauge und Herkules. Ich finde die Story nicht schwach, aber man muß sehen, was er daraus macht. Tja, wenn die Rächer gegeneinander kämpfen, empfiehlt es sich, daß nicht manche von ihnen klar unterlegen sind. Quecksilber muß sich zwar mit einer kleinen Rolle als Sackschlepper begnügen, aber die Scharlachhexe kann deshalb Thors Hammer manipulieren – sonst wäre es doch langweilig. Ebenso erscheint mir der Eiserne aufgewertet; unter normalen Umständen würde er doch gegen Thor und auch gegen Vision keinen Stich machen.

Ich rätsele, von wem das Cover stammt. Sieht mir teilweise auch nach Barry Smith aus, aber möglicherweise hat Sal Buscema die Figuren etwas besser wiedererkennbar gemacht. Und bei Ares hat wahrscheinlich auch noch jemand anders eingegriffen.
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