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Alt 20.11.2010, 16:19   #36  
Highlightzone
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Standard COMIC CAFE Programm am 28. November 2010

Die Programmpunkte sind diesmal:

Wie deutsch ist Entenhausen?

Ernst Horst ist in den 50er und 60er Jahren mit den von Carl Barks gezeichneten und von Erika Fuchs übersetzten Entengeschichten in den “Micky Maus“-Heften groß geworden. Sätze wie “Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“, “Schnurrli, was (…) ficht Dich an“ oder “Nur keine Sentimentalitäten“ – so auch der Titel seines Buches – sind klammheimlich übergegangen in den deutschen Sprachgebrauch.

Für Ernst Horst liegt Entenhausen unzweifelhaft in Deutschland. Auch wenn Carl Barks in seinen in den deutschen Comics unverändert übernommenen Zeichnungen Milchshakes, Sandwichs oder Hamburger darstellt so machte Frau Fuchs in ihren Übersetzungen daraus Erdbeereis, Wurststullen oder Obsttörtchen.

Nach Meinung von Ernst Horst hat Erika Fuchs Entenhausen ganz eindeutig nach Deutschland verlegt und er findet es eher seltsam wenn in den Comics auch einmal US-amerikanische Bräuche wie Halloween eine Rolle spielen. Bei Comic Café stellt er sein pm munteren Plauderton geschriebenes Buch, sowie einige donaldistische Fundstücke und allerlei deutsche Merkwürdigigkeiten aus den Entencomics vor, wie etwa wenn Donalds Neffen in einer Übersetzung von 1960 ein paar Zwergindianer mit erhobenen rechten Arm und mit “Heil“ begrüßen.

Moebius-Ausstellung in Paris

Mit einer großen Ausstellung seiner Werke würdigt die Fondation Cartier in Paris noch bis zum 13. März 2011 den legendären Comickünstler Jean Giraud, auch bekannt als Moebius oder Gir. Zum ersten Mal wird der Zeichner und Schöpfer von Meilensteinen wie “Leutnant Blueberry“, “Die hermetische Garage“ oder “ John Difool - Der Incal“ mit einer sehr großen Retrospektive in Paris gehrt. Veronika Kompa besuchte die Ausstellung in Paris und präsentiert den Besuchern von Comic Café ihre Impressionen.


Expertenrunde “Comics lesen!“

Auch diesmal im Programm vertreten ist die Expertenrunde “Comics lesen!“, die sich als Prüfstand für Neuerscheinungen versteht. Hier wird Gastgeber Heiner Lünstedt mit Rainer Schneider ("Comicaze"), dem Kommunikationswissenschaftler und dem Comicforscher Ralf Palandt über aktuelle Comics diskutieren.

Diesmal geht es um Comics von aber auch mit Frauen:

Haarmann“ (Carlsen) von Peer Meter und Isabel Kreitz

1924 wurde Fritz Haarmann hingerichtet nachdem er des Mordes an über 24 Jungen schuldig gesprochen wurde. Doch Haarmann lebte trotzdem einfach weiter, schon durch das Lied mit dem “kleinen Hackebeilchen“ aber vor allem durch Fritz Langs Filmklassiker “M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ sowie durch Götz Georges beängstigendes Psychogram des Massenmörders in Romuald Karmakars “Der Totmacher“.
Bereits 1990 erschien bei Carlsen von einer vom Texter Peer Meter auf drei Bände angelegten und von Christian Gorny gezeichneter “Haarmann“-Serie lediglich der erste Teil. Doch nachdem Meter 2010 mit dem von Barbara Yelin gezeichneten Album “Gift“ über die Bremer Giftmörderin Gesche Gottfried ein glanzvolles Comic-Comeback feierte, wurde – warte, warte nur ein Weilchen - auch “Haarmann“ vollendet bzw. in einer Gesamtausgabe komplett neu angegangen.
Während Christian Gorny auf karge aber doch irgendwie beeindruckende (wenn auch nicht sonderlich lesefreundliche) Grafik setzte, hat Isabel Kreitz ((“Die Entdeckung der Currywurst“, “Der 35. Mai“, “Schlechte Laune“, "Die Sache mit Sorge") die Geschichte des Massenmörders in ihrem ausgereiften Zeichenstil mit detailfreudigen schwarzweißen Bildern in Szene gesetzt. Sehr nah an historischen Tatsachen orientiert gelang Meter und Kreitz ein beängstigend faszinierender Blick in menschliche Abgründe.

X-Men: Frauen auf der Flucht“ (Panini) von Chris Claremont und Milo Manara

Um X-Men - wie auf dem Cover zu lesen – geht es in diesem Comic überhaupt nicht. Weder Wolverine noch Cyclops oder Professor Xavier spielen eine Rolle. Stattdessen stehen bzw. posieren die weiblichen Teammitglieder Rogue, Storm, Psylocke, Emma Frost und Kitty Pryde, die sich auf die Suche nach dem entführten Marvel Girl machen, im Zentrum des ziemlich textilfreien Geschehens.
Die Geschichte stammt vom Comic-Urgestein Chris Claremont, der ab 1976 die zuvor sehr schlecht laufende Serie X-Men (und zahlreiche Ableger) zu den ganz großen Hits von Marvel machte. Seine Story erzählt wie die X-Mädels mit einem exotischen Volk von Flugzeuge als Götter anbetenden so genannten Cargo-Cultisten konfrontiert werden.
Dies bietet Milo Manara, dem italienischen Meister des Erotikcomics, reichlich Gelegenheit um leicht bis kaum bekleidete Damen in Aktion zu zeigen.


Nerd Contest – Teste Dein nutzloses Wissen

Sich eine Frage auszudenken, deren Antwort fast jeder kennt ist recht einfach (“Wie heißt der Captain vom Raumschiff Enterprise?“ – “James T. Kirk!“) und es ist ebenfalls nicht allzu schwer eine Frage zu finden, deren Antwort kaum einer kennt (“Wer war der allerserste Captain vom Raumschiff Enterprise?“ – "Christopher Pike?" - “Falsch, Robert Thomas April!“). Schwierig ist es eine Frage zu stellen, die der durchschnittliche Nerd - also Experte für Trivialquatsch aller Art – gerade noch wissen könnte ("Wofür steht das T. in James T. Kirk?" – “Tiberius“). Bei NERD CONTEST treten drei Kandidaten an und versuchen jeweils drei Fragen zu formulieren, die möglichst nur einer der beiden Kontrahenten beantworten kann.
Zu gewinnen gibt es wieder halbwegs wertvolle Sachpreise und wer mag kann bewerben unter info@highlightzone.de.

Außerdem gibt es noch einen Überraschungsfilm zum Thema WEIHNACHTEN!

28. November, Sonntag um 17 Uhr, Eintritt frei!

Der bunte Comic-Nachmittag
mit Live-Musik, Gästen aus der Comicszene, Verlosungen, filmischen Raritäten, Vorschauen auf aktuelle Comic-Filme, fachmännisch kommentierte Trickfilme, Live-Remix von Comicmusik, diverse Biere und Softdrinks für nur 1,50 Euro, und, und...
... und das alles - dank der Unterstützung des Kulturreferats - bei FREIEM EINTRITT!

im Werkstattkino - Fraunhoferstr. 9 /Rgb. – 80469 München – Tel+Fax 2607250 - U 1/2/7 Fraunhoferstraße

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