Skynet Savior
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Habe den Band (Singular, da ich den US HC habe, in dem alle 12 Kapitel enthalten sind) nun durchgelesen. Vorweg ich fand ihn grandios und ist auch für mich das beste, was ich von den X-Men seit Jahren gelesen habe. Endlich scheint es mit den Mutanten in eine neue Richtung zu gehen.
Dennoch stehe ich mit einer Sache der Story noch etwas auf dem Kriegsfuß: Der Kontinuität!
Wie ich schon auf der letzten Seite geschrieben habe, würde ich es schon recht seltsam finden, wenn die aktuelle Timeline die gleiche sein soll, wie die der letzten 50 Jahre.
@Heat: Ja, ich habe die Timeline gesehen, die du da verlinkt hast. Aber diese habe ich zuvor auch schon gesehen, da sich diese auch in meinem Band befindet. Dennoch kann ich es nicht glauben, dass dies die "Original" X-Men Timeline sein soll. Und das hat jetzt weniger damit zu tun, das Moria nun ein Mutant ist und die Aussagen vor ihren "Tod" dass, sie "der erste Mensch sein soll, der am Legacy Virus erkrankt ist und daran verstorben ist". Denn durch Hickmans Aussage "dass sie ihren Tod nur vorgetäuscht hat", wird dies ja logisch erklärt:
"Moria (und Xavier) erzählte jedem, dass sie ein Mensch ist (und Xavier manipulierte diesbezüglich wohl auch Cerebro so, dass dieser Moria nicht als Mutanten identifiziert und andere Telepathen sie als Mutanten entlarven konnte. Um ihren Tod vorzutäuschen erzählte sie dann der Welt, dass sie am Legacy Virus infiziert sei und erschuf Mittels Shi'ar Technoligie einen Golem, damit man eine Leiche präsentieren konnte."
Da würde also alles zusammenpassen.
Was mich bislang eher störte war das erste Treffen von Moira und Xavier im 1. Jahr. Aber ich habe nochmal darüber nachgedacht und mir ist eingefallen, dass es wohl noch keine Story gab, wie sich Xavier und Moira kennenlernten. Dachte dies wäre schon erzählt worden und Hickman hätte ihr Treffen hier nun geändert. Aber von Xaviers 3 Frauen in seinem Leben, wurden bislang nur die Begegenungen von Xavier mit Gabrielle Haller und Amelia Voght erzählt. Eventuell müsste ich nochmal Cable # -1 lesen, wo Moira zum ersten mal Cable begegnet. Dies dürfte wohl (rückwirkend) Moiras erster Auftritt bei den X-Men gewesen sein (also müsste vor der Phoenix Saga spielen, in der man Moira das allererste mal in einem X-Men Heft sah). Ich weiß nämlich nicht mehr, ob Xavier in diesem Heft auch vorkam und wenn ja, wie seine Beziehung da zu Moira war.
Dennoch gibt es weiterhin noch etwas, das mich immer noch stört: die Charakterisierung einiger X-Men.
Ich habe gelesen, dass X-Men sich die Vergangenheit der X-Men sehr ausführlich angeschaut habe und dass er die Charaktäre auch gut und nahe am Original umgesetzt haben soll.
Mir kamen aber ein paar Charaktäre ziemlich fremd vor:
- Magneto scheint sich und die Mutanten nun als Götter zu sehen.
- Nach der Wiederbelebung der X-Men gibt es eine ziemlich merkwürdige Zeremonie, die Storm leitet und dieses "Wunder" preist. Storm: "This is my brother. I know him. As do you. Yes, his name is Cyclops, but he is more than that. What is he?" Alle: "MUTANT!"
- Xavier scheint offenbar auch irgendwie größenwahnsinnig geworden zu sein - zumindest sagt mir das jetzt aber auch nur die Zeichnungen, seine Taten und Aussagen kann ich noch nachvollziehen. Denn da er in X1 (der Gegenwart) immer nur mit seinem Helm herumläuft (und wenn er ihn mal nicht aufhat, sieht man nie seine Augen, nur seinen Hinterkopf oder sein Kinn von vorne), erinnert er mich da irgendwie doch sehr dem Ultimate Reed Richards, nachdem dieser Wahnsinnig wurde. Und seine Taten (die Menschen nun dazu zu zwingen die Mutanten zu akzeptieren) trägt zu diesem Bild auch noch etwas dazu bei.
Dennoch muss ich zugeben, dass dieser Xavier schon ins Bild der letzten Jahre passt - also ab dem Zeitpunkt von Xaviers Retcon durch (wer wars noch gleich?) Ed Brubaker (?) - also dem Autor der den 3. Summers Bruder Gabriel/Vulcan eingeführt hatte. Also ein Xavier der Geheimnisse hat und auch gerne mal Grenzen überschreitet.
Was da aber viel weniger ins Bild passt, sind die Streitereien zwischen Xavier und Magneto, wer nun Recht hat. Xavier, der daran glaubt, dass eine friedliche Koexistenz zwischen Mutanten und Menschen möglich ist und Magneto, der der Überzeugung ist, dass sich die Menschen niemals ändern werden und sich die Mutanten ihren Platz mit Gewalt nehmen müssen.
Denn Xavier weiht Magneto ja schon im "ersten Jahr" ein und das nachdem Moira bereits davon überzeugen konnte, dass sein Traum wohl keine Früchte tragen wird, weshalb er bereits im geheimen pläne schmiedet für diese Mutanten Nation. Was dann hier also die Frage aufwirft, wenn Xavier Magneto kurz darauf ebenfalls für sich und Moira gewinnen konnte, um gemeinsam an diesem neuen Traum/Plan zu arbeiten, was bewegete Magneto später dazu wieder ein Feind der X-Men zu werden und gegen Xavier zu kämpfen? Das wird hier leider nicht erklärt (oder ich habe es nicht verstanden). In Moiras Tagebuch steht auch nichts darüber, nur das man ihn "verloren" habe und man ihn sich zum Feind machte (wenn man nach der Timeline geht, dürfte mit diesem Ereignis wohl das Event "The Magneto War" gemeint sein.
Gut, diese Story habe ich bislang nur ein einziges mal gelesen. Vielleicht bekomme ich ja eine Erklärung dafür, wenn ich die Story denmächst nochmal lese und rückt das ganze dann in ein neues Bild?!
Aber genug von dem "negativen", da dies eh nur Kleinigkeiten sind - sollte mir noch eine wesentlich größere Unstimmigkeit auffallen, die mir nicht in die X-Men Timeline passt, werde ich mir die Story eben nur für mich in Morias 11. Leben befördern.
Jedenfalls ist Hickmans Grundidee einfach genial, in dem er es hier schafft, sowohl Xaviers Traum, also auch die Pläne Magnetos die Menscheit zu unterjochen unter einen Hut bringt. Zum einen haben wir hier einen Xavier, der nach guter alter Magneto Mannier der Menschheit ein Ultimatum aufzwingt, es aber dennoch schafft dies auf friedliche weise zuschaffen und sogar bereits durch die "Droge" (ich weiß allerdings nicht, ob dies eine gute Wortwahl ist), die er der Menscheit verspricht, einige Staaten dazu bewegen kann, Krakoa (oder ist "House of X" der neue offzielle Name der Mutantennation?) als einen autonomen Staat anzuerkennen.
Die neue Ausrichtung gefällt mir sehr gut - auch wenn sie nicht ganz 100% neu ist, da wir das mit der Mutanten Nation ja schon 2 mal hatten: Genosha (unter Führung von Magneto) und Utopia (unter Führung von Cyclops).
Dennoch scheint Xaviers Plan um einiges besser zu sein, als jene von Magneto und Cyclops, da er es eben geachafft hat, nun wirklich jedem Mutant auf Krakoa zu vereinen - selbst Apocalypse und Exodus.
Auf den ersten Blick scheint dies wohl nicht lange gut zu gehen, da es viele Rivalitäten gibt (was noch verstärkt werden könnte, sollte wirklich noch Namor hinzustoßen). Dennoch haben so ziemlich alle Feinde der X-Men einen plausiblen Grund an diese neue Ordnung zu glauben und diese zu unterstützen:
- Magneto, der nun endlich mit seinem Freund Charles Seite an Seite seine Spezies schützen und verteitigen kann.
- Apocalypse, der immer nur wollte, dass die Starken sich erheben und ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einzunehmen.
- Exodus, der Cyclops Angebot damals abgelehnt hatte, weil Cyclops nicht wirklich jeden Mutanten auf Utopia haben wollte, und Exodus für einen Beitritt nur bereit war, wenn wirklich jeder Mutant willkommen ist.
- Mystique, die sich wohl ein Wiedersehen mit ihrer Freundin (und Geliebten?) Destiny wünscht.
- Sebastian Shaw, der wohl eher nur an der neuen wirtschaftlichen Lage der Mutanten über die Welt an dem Bündnis haben könnte.
- Und Sinister? Okay, keine Ahnung, was Sinister nun genau davon hat. Weil Xavier whl nur sein "DNA-Archiv" verwaltet? Zudem bildet Sinister ja auch eine Ausnahme, da dieser kein richtiger Mutant ist. Er injezierte sich lediglich nur das X-Gen. Ist also nur eine Mutation und kein Mutant.
Die einzige Befürchtung, die ich hier aber habe ist, dass die "Fans" hier eventuell wohl ähnlich durchdrehen könnte, wie bei Batman, als man da Alfred tötete und der Verlag es schnell wieder Rückgängig machte. Ich hoffe nicht, dass man den neuen Status Quo wieder schnell ändern wird. Ganz im Gegenteil, ich hoffe, dass man es sogar noch steigern wird und das Marvel Universum komplett auf den Kopf stellen wird. Also dass in einigen Jahren die Mutanten Bevölkerung so stark angewachsen sein wird, dass die Menschen in der Unterzahl sind. Das fände ich wirklich mal eine interessante Geschichte, wenn die Menschen die Minderheit bilden würden.
Fazit: 10/10
Zitat:
Zitat von LordKain1977
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Zitat:
Zitat von Greengoblin2
War es nicht so, dass Xavier mit Cerebro den Verstand der Leute kopiert bzw. speichert? Also ich meine, dass im englischen da nichts von Seele gesagt wurde.
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Zitat:
Zitat von LordKain1977
Im deutschen steht da wörtlich:
"Sie (Die Maschine. Anmerkung) kopierte den Geist... die Seele... jedes Mutanten, auf den Xavier stiess."
Wenn da im englischen also was anderes steht ist das deutsche schlecht übersetzt. Was allerdings nichts daran ändert das mich diese Idee des kopierens stört.
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Nein und ja. LordKain hat Recht. Im englischen ist auch von Seele die Rede. Da steht Wörtlich geschrieben:
Zitat:
Zitat von House of X Auszug
"The first was coping the mind - the essence, the anima - of any mutant Xavier found. So he could one day put a soul back into its mutant shell."
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So sind die X-Men zwar um einiges stärker, wenn sie nun sogar tote wiederbeleben können, aber ich finde diese Lösung dennoch sehr gut. Denn mittlerweile hat das wahllose töten der Autoren von Charaktären, nur um einen Schockmoment zu schaffen, ja schon deutlich an Gewicht verloren, da wir ja eh schon wissen, das irgendwann ein anderer Autor diese Figur wiederbeleben wird.
Hiermit hat Hickman den künftigen Autoren zumindest schon mal die Aufgabe abgenommen sich irgendwelche seltsamen und skurille Methoden zu überlegen, wie man Charakter X wieder unter die Lebenden zurückholen könnte.
Geändert von Terminator_T-101 (31.05.2020 um 13:54 Uhr)
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