Der indische
Regisseur Satyajit Ray (1921 - 1992) stammt aus einer bengalischen Künstlerfamilie. Mit seiner Apu-Trilogie etablierte er in den 1950er Jahren den unabhängigen indischen Film auf den internationalen Filmfestivals in Cannes und Berlin, so dass seine Werke heute Klassiker der Filmgeschichte sind.
Nachdem
Ray Ökonomie in Kalkutta studiert hatte, besuchte er zweieinhalb Jahre die von Rabindranath Tagore gegründete Universität Vishva-Barti in Shantiniketan, wo er Kunst studierte. Dort lernte er chinesische Landschaftsmalerei, japanische Holzschnitte und Miniaturen sowie indische Kunst und Bildhauerei kennen, die für ihn zum Augenöffner wurden.
1942 veröffentlichte er seine erste von insgesamt 1.500 Illustrationen im Magazin
Mouchak. Bei der britischen Werbeagentur D J Keymer trat er im April 1943 seine Stellung als Junior Visual Artist an. Als der Chef der Werbeagentur später seinen eigenen Verlag gründete, Signet Press, schuf Ray für ihn bis 1955 Cover und Titel von 90 Büchern.
Er illustrierte auch seine eigenen literarischen Geschichten, gestaltete Logos und Plakate, darunter später die Poster seiner eigenen Filme. Berühmt war er als
Typograph und Kalligraph für seine einfallsreiche Gestaltung in lateinischen und bengalischen Schriften, zudem erfand die vier Fonts Ray Roman, Ray Bizarre, Daphnis und Holiday Script sowie zahlreiche bengalische Fonts.
Statt Drehbücher zu schreiben, gestaltete er Storyboards, mit denen er bei Produzenten um finanzielle Unterstützung warb. Er gestaltete Kostüme für seine Filme ebenso wie die Werbekampagnen für seine Werke.