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Alt 15.10.2016, 22:09   #3478  
Peter L. Opmann
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Gerade sehe ich, daß ich zu FV # 6 auch nicht sehr viel geschrieben habe. Dennoch schaue ich mir jetzt die # 7 an. Wir sind wieder ein ganzes Stück entfernt von der Superhelden-Welt. Es geht nach dem ersten Eindruck um eine außerirdische Invasion. Planet X steht kurz vor dem Untergang, und dessen Herrscher Kurrgo will im Prinzip die FV um Hilfe bitten. Dazu greift er sie jedoch an, indem er die Weltbevölkerung sozusagen gegen sie aufhetzt. Die FV, die nun übrigens Berühmtheiten sind und eigentlich an einem festlichen Bankett teilnehmen sollen, müssen sich in das fremde Raumschiff flüchten und auf Planet X um Asyl nachsuchen – genau das, was Kurrgo bezweckt. Nachdruck verleiht er seiner Aktion mittels eines sehr mächtigen Roboters. Sie wären aber wohl aus Neugier auch freiwillig mitgegangen.

Anyway, nun kann Kurrgo Reed das Problem seines Planeten schildern: Er hat nicht genug Raumschiffe, um alle Bewohner rechtzeitig vom Planet X wegzubringen. Nach einiger Tüftelei findet Reed (der diesmal ziemlich im Mittelpunkt der Story steht) die Lösung: Mit einem Schrumpfgas wie dem von Hank Pym wird die gesamte Planetenbevölkerung so sehr verkleinert, daß sie in ein einziges Raumschiff paßt. Und so kann sie auf einen anderen Planeten ausweichen und dort neu beginnen. Kurrgo erweist sich als skrupelloser Despot, denn er verändert den Plan in ein paar Details. Das Gas, das die Planetenbewohner am Zielort wieder vergrößert, bringt er unter seine Kontrolle. Und er will nur sich selbst vergrößern und über die winzigen Untertanen hinfort mit absoluter Gewalt herrschen. Da er den Gasbehälter mit sich herumschleppen muß, verpaßt er jedoch den Start der Rakete und geht mit seinem Planeten unter. Reed, der sich mit seinen Teamkollegen das Schiff unter den Nagel gerissen hat, mit dem der Roboter zur Erde gekommen war, enthüllt am Ende die Pointe: Ein Vergrößerungsgas hat es nie gegeben, denn da alle Planetenbewohner gleich groß sind, macht es keinen Unterschied, daß sie winzig bleiben.

Diese Idee nimmt ein wenig den Mikrokosmos vorweg, in den die FV später öfters reisen. Das Ganze ist sicher nicht auf Stan Lees Mist gewachsen – vielleicht geht der Gedanke letztlich auf Jonathan Swift zurück -, aber Lee hat später gern aufgegriffen, daß es neben unserer normalen Welt auch kleine Welten gibt, die in sich aber ebenso funktionieren. Die Zeichnungen von Jack Kirby und Dick Ayers finde ich sehr gut. Ayers wird, glaube ich, ein wenig unterschätzt, gehört aber sicher zu den besten Kirby-Inkern. In dieser Ausgabe breitet das Duo frühe Phantasmagorien von futuristischen Maschinen aus. Nicht so gefallen hat mir schon als Kind, wenn ein Comic am Ende mit vielen kleinen Panels erzählt werden muß, weil sich der Zeichner anscheinend mit dem Platz verschätzt hat. Auch hier ist die letzte Seite mit dem Scheitern Kurrgos und der Flucht der FV von dem sterbenden Planeten viel zu vollgepackt.

Geändert von Peter L. Opmann (15.10.2016 um 22:18 Uhr)
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