[Marvel Boy]

Marvel Must-Have ( 67 ) / X-Men: Magneto – Testament

Der Comic stammt ursprünglich aus einer fünf Hefte umfassenden Miniserie die von 2008-2009 erschien und nun, 2023, bekommen wir den auch in Deutschland zu lesen. Versteckt als erste deutsche Erstveröffentlichung in der Reprint-Reihe Marvel Must-Have. Warum?
Okay, die Frage werde ich nicht beantworten können aber auch ansonsten ist an diesem Marvel Comic nichts „normal“.
Die X-Men gingen schon immer etwas weiter wenn es um politisches ging, bestes Beispiel, „Gott liebt, Mensch tötet“ und auch das Magneto Jude ist und im Konzentrationslager war wurde schon thematisiert.
Aber so eine Geschichte wie diese gab es noch nicht und sie braucht die Schriftzüge „X-Men“ und „Magneto“ auch nur um Leser anzusprechen die nie zu einem Comic gegriffen hätten dessen Titel „Die fiktive Geschichte eines deutschen Judens zur Nazizeit“ lauten würde.
Nichts anderes ist der vorliegende Band, die Namen der handelnden Personen sind egal. Es geht darum ein relativ realistisches Bild eines Jungen zu zeichnen der aufwächst in den Anfängen des Judenhasses und später im Konzentrationslager ums Überleben kämpft. Das ganze immer wieder unaufdringlich untermauert von Fakten.
Eine Geschichte die definitiv nicht unterhalten will aber auch nicht den Zeigefinger erhebt. Eine Geschichte die zeigen will wohin Verblendung und Rassenhass führt und die Unbehagen hinterlässt, wenn einem angesichts aktueller, innen und außen, politischer Geschehnisse nicht schon unbehaglich genug ist.
Im Anschluss gibt es noch einen Comic der geschaffen wurde um eine jüdische Künstlerin darin zu unterstützen Werke von einem Museum wieder zu erlange die sie für die Dr. Mengele fertigen musste.
Hier druckt Panini stur das Material mitsamt zusätzlichen Texten vom Heft vom Februar 2009 ab. Man erfährt nicht das die Künstlerin, Diana Babbitt, im July 2009 starb und die Bilder im Museum verblieben.
Okay, ein Detailfehler der den Band nicht schlechter macht.
Ich kann nur jedem empfehlen ihn zu lesen.