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Alt 22.04.2021, 11:34   #9  
LaLe
Dr. Znegilletnirepus
 
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Starman 0 - Sins of the Father - Falling Star, Rising Son



Autor: James Robinson
Zeichner: Tony Harris, Wade von Grawbadger
Erschienen: Oktober 1994



Das ist er also, der Auftakt zu einem knapp sieben Jahre andauernden Run an einem Helden, der irgendwie immer da war, dem es aber an der Popularität anderer Figuren fehlte. Und dieser Run startet mit einem Knall. Nur einen Monat zuvor wurde David Knight im Zuge der Zero Hour der neue Starman als ihm sein Vater den Kosmischen Stab übergab. Doch nun holt die Knights die Vergangenheit ein und ein uralter Gegner setzt zum finalen Schlag an. Und dieser fordert einen hohen Preis.

James Robinson sagte sich womöglich, dass Neues aus der Asche des Alten entstehen muss. So scheint es jedenfalls nach dieser Nummer. Im weiteren Serienverlauf werden wir jedoch feststellen, dass der Autor dieses Alte liebt und es über Jahre hinweg versteht diesem ein Gewicht und eine Tiefe zu verleihen, die ihm bislang abging.

In diesem Zusammenhang finde ich die Lektüre seines Essays sehr erhellend, das auch in den Omnibus-Ausgaben enthalten ist. Dort nimmt er die Leser an die Hand und schreibt darüber warum er ausgerechnet Starman, den Helden mit dem rot-grünen Kostüm und der Finne auf dem Helm, gestalten wollte und was er mit diesem vorhat.

Zunächst stellt er fest, dass Ted Knight in seiner Miniserie The Golden Age tiefer ausgearbeitet wurde als in allen vorhergehenden Publikationen, und das war schon wenig genug. Dort war er ein Wissenschaftler, dessen Kenntnisse und Fähigkeiten zur Entwicklung der Atombombe beitrugen, deren Einsatz ihm massive Schuldgefühle bereitete. Und so begann er geradezu manisch weiter zu forschen und entwickelte einen verbesserten Kosmischen Stab. Seinem Leben konnte er kein Ende setzen obwohl ihm dies so einfach erschien.

Dann gab es bereits eine ganze Reihe an Starmen, doch irgendwie hatten die alle nichts miteinander zu tun. So etwas wie eine aufeinander aufbauende Ahnenreihe fehlte der Figur. Das wollte Robinson ändern und richtete dafür eine Ecke im DCU ein, die ihm dafür geeignet schien. Und diese Ecke platzierte er in Opal City, einem Ort, der ähnlichen Wiedererkennungswert bekommen sollte wie Gotham oder Metropolis, eine Ecke, in der man sich auskennt und wohlfühlt. Dazu gehört aber nicht nur die Architektur und einzelne Plätze. Robinson wollte um diesen Ort eine ganze Historie aufbauen und auch das Umfeld definieren. Und so verweist er bereits hier auf die Times Past-Hefte, deren er im Serienverlauf insgesamt zehn schreiben sollte zuzüglich diverser One-Shots und der Shade-Miniserie.

Auch gibt es mindestens einen Punkt an dem sich Robinson mit seinem Helden Jack Knight identifiziert. Ihre Vorliebe für Vintage, ein Hobby über das sich der Autor auch gegenüber seinen Lesern regelmäßig ausließ. Ob es da noch mehr Punkte gab, wird sich zeigen. Kampfsportler ist James Robinson meines Wissens jedoch nicht.

Für alle jene, die mit dem angekündigten Compendium in die Serie einsteigen werden, hoffe ich, dass Robinsons Kommunikation mit den Lesern ebenfalls enthalten ist. Denn in der Tat pflegte er einen sehr regen Austausch und erklärte vieles von dem was er in der Serie machte.

Kommen wir ein wenig zum Drumherum (was man nicht alles zu einem kleinen US-Heft schreiben kann...).

Das Cover von Tony Harris, das wohl auch für Teil 1 des Compendiums vorgesehen ist, ziert oben rechts das Zero Hour-Symbol, das mit der #1 von einem serieneigenen abgelöst wurde. Dies zierte dann alle Ausgaben mit Ausnahme der #1.000.000, der zur Blackest Night zählenden #81, dem The Mist-Oneshot und den Omnibussen.

Enthalten sind zwei Seiten DC Universe und zwar die Nummern 20 und 21. Erstere beinhaltet einen Artikel Clark Kents im Daily Planet Extra zur Zero Hour und beleuchtet ein wenig die Hintergründe des Events. Berichtet wird auch von verstorbenen und vermissten Helden sowie davon, dass sich die Justice Society zur Ruhe gesetzt hat. Letztere ist ein Nachruf auf den 1994 an AIDS verstorbenen Neal Pozner, der einige Talente zu DC holte.

Werbung gibt es ebenfalls zuhauf. Beworben werden neue Serien wie Hawkman von Messner-Loebs, Guardians of Metropolis von Karl Kesel, Primal Force (eine Gruppe obskurer DC-Charaktere) von Steven T. Seagle, Man Hunter von Steven Grant, Rebels ´94 von Tom Peyer und The Ray vom Duo Christopher Priest/Howard Porter.

Anmerkungen

Gleich diese erste Nummer gewann einen Preis und zwar den Squiddy Award für die Favorite Single Issue Story of a Series.

Geändert von LaLe (20.07.2021 um 22:10 Uhr)
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