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Alt 22.11.2010, 17:31   #1304  
michidiers
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Meine darauf folgende Lektüre war, auch wenn man es bei solch einer Serie nicht erwarten konnte, auch nicht viel besser:

Jeremiah - Band 25
“Und wenn die Erde eines Tages…“
von Hermann



Jeremiah und sein bester Freund Kurdy leben in einer postapokalyptischen
Welt nach einem Atomkrieg. Immer auf der Suche nach Geld, Benzin und
Lebensmitteln durchkreuzen sie rastlos die in Schutt und Asche liegenden Vereinigten
Staaten und erleben immer wieder gefährliche Abenteuer. Gefahren lauern
überall, es gibt kein Rechtsystem, die Welt wird von Warlords und Banden
regiert…

Schon seit den damaligen Zack Heften verfolge ich die beiden Abenteurer auf
Ihrer Suche nach dem Glück. Dabei wurde die Serie hier in Deutschland erst
unter dem Namen „David Walker“ und danach unter „Jeremiah“ in den
verschiedensten Formaten und Verlagen veröffentlicht. Seit einigen Ausgaben
veröffentlicht nun „Kult Editionen“ die franco-belgische Dauerserie von dem
Zeichner und Autor Hermann Huppen.

In diesem Abenteuer treffen die beiden Freunde in der unwirklichen
Wüstenwelt auf zwei Panzerfahrzeuge. Im Tausch gegen Benzin bieten sie
Begleitschutz an. Und den Schutz hat die ominöse Besatzung bitter nötig,
denn es scheint ihnen jemand auf den Fersen zu sein…

Mein Eindruck war der, dass der ansonsten so voller Einfälle steckende
Hermann Huppen in Ermangelung einer guten Idee seine beiden Figuren Jeremiah
und Kurdy auf Motorrädern setzt, losfahren lässt und danach erst anfing, sich Gedanken über einen Plot machte,
ohne zunächst genau zu wissen, was weiter passiert. Frei nach dem beckenbauerschem Motto „Schaun wer mal…!“
Das klappt beim Fußball vielleicht, aber nicht bei einer Serie mit solch
einer Reputation. Entsprechend mau und Ereignislos plätschert dann die
gesamte Geschichte vor sich hin.

Huppen baut dann noch in der Story einen komischen Wald ein, dessen
ausgetrocknete Bäume bei Berührungen aufplatzen und tödliche Blätter
abwerfen, dann wird Jeremiah auch noch von einem rachesüchtigen Verfolger
nachgestellt und die Auftraggeber von Jeremiah haben dann natürlich auch noch eine Leiche im Keller. Wobei
alles nicht zusammenpasst und nur Versatzstücke sind, die keinerlei
wechselseitiger Beziehung stehen und keine Dynamik entstehen lassen.

Nach der so genialen Vornummer 24 ist Hermann mit dieser Ausgabe wieder auf
dem Boden angelangt und sollte sich eingestehen, dass er seine Leser mit
solch einem Mumpitz nur in andere Serie vertreibt. So bitte nicht, mein Bester!
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