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Alt 03.10.2019, 09:14   #215  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 100 und 101
(= Der mächtige Thor 50)

Erscheinungstermin: 12/1977;1/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 132

Story-Titel:
1) Rigel – Wo selbst Götter sich fürchten!

Original-Storytitel:
1) Rigel – Where Gods may fear to tread!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta



Das Konzept, die „Thor“-Episoden zu einer Endlosfortsetzung zu verschränken, wird immer durchschaubarer. In diesem Heft bannt Thor eine Gefahr für die Erde, nur um zu erfahren, daß es eine noch viel größere Bedrohung dahinter gibt. Jane Foster, die von der Rigelianerin Tana Nile auf eine Reise ins Unbekannte geschickt worden ist, lernt dabei jetzt einen seltsamen glatzköpfigen Mann kennen, hinter dem sich ein weiterer Handlungsstrang verbergen dürfte. Das alles ist aber nicht eben kunstvoll verknüpft. Thor wird mit einer Herausforderung konfrontiert, hämmert sie zusammen und erblickt dahinter gleich die nächste tödliche Gefahr. Was mir an dieser Ausgabe positiv aufgefallen ist: Vince Colletta strengt sich offenbar mehr an. Es könnte allerdings auch sein, daß Williams lediglich bessere Druckvorlagen bekommen hat.

Kurz vor seiner Ankunft auf dem Stern Rigel, von dem aus die Erde kolonisiert werden soll, passiert Thor eine Raumstation, die als Grenzwache fungiert. Rigelianer betreten sein Raumschiff und bringen den „Unzerstörbaren“ mit. Wie man sich denken kann, ist das alles aber kein Problem für Thor und seinen Hammer. Er zerstört den Roboter mit dessen eigener „ultimativer Waffe“. Der Rigel-Oberkommandeur beobachtet das Herannahen Thors und erwähnt, er sei fast so beunruhigt, wie die „schwarze Galaxis“ ihn mit Furcht erfülle. So stimmen Stan Lee und Jack Kirby ohne größere Umstände auf das Thema der nächsten Ausgabe ein. Thor betriff den Lebensraum Rigel, richtet dort noch ein bißchen Zerstörung an, bevor er dem Oberkommandeur gegenübertritt und von ihm in das Geheimnis der schwarzen Galaxis eingeweiht wird. Genauer gesagt: Die Rigelianer haben Angst vor etwas Unbestimmten, denn was sich in dieser Galaxis verbirgt, weiß noch niemand. Jedenfalls wird die Erde auch von dort bedroht, wie Thor erfährt. Also muß er, begleitet von einem Humanoiden, dorthin vordringen.

Auf den ersten Seiten ist ein Auftritt von Tana Nile eingefügt, die sich bei den Vereinten Nationen zur Kaiserin der Erde ausrufen lassen will. Ein Polizist hält sie für eine Verrückte, erbietet sich jedoch, sie in seinem Dienstwagen mitzunehmen. Ich bringe diese Frau in ihrem Karnevalskostüm am besten zum nächsten Revier, dann können die Kollegen sich mit ihr herumärgern, denkt er sich. Am Ende folgt die eben schon erwähnte kurze Szene mit Jane Foster und dem geheimnisvollen Mann, der neben ihr im Flugzeug sitzt. Beide Szenen wirken reichlich aufgesetzt. In der Haupthandlung setzt sich Thor mal wieder mit roher Gewalt durch. Insgesamt ist das eine enttäuschende Ausgabe – mit der Einschränkung, daß die Zeichnungen nun plötzlich besser wirken. Kirby macht ja seine Sache schon seit längerem gut, er ist hier auf dem Höhepunkt seiner klassischen Phase. Aber Colletta scheint seine Sache, wie erwähnt, besser als bisher zu machen.

Versäumt habe ich zu erwähnen, welche Bedrohung in der schwarzen Galaxis lauert. Kirby endet hier mit einer ganzseitigen Collage, bei der er wohl den Kopf einer antiken oder vor-antiken Statue verwendet. Thor bekommt es mit dem „lebenden Planeten“ zu tun, der von sich selbst sagt: „Ich bin Ego.“ Na dann…

Geändert von underduck (03.10.2019 um 12:20 Uhr)
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