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Alt 13.03.2020, 14:35   #87  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 17




Die beste Zeit von Lee und Kirby liegt immer noch vor uns. Ich möchte vor allem auf ein paar logische Fehler und Widersprüche hinweisen, die das Lesevergnügen etwas einschränken.

1. Es wird nie klar, ob die mysteriöse Waffe des Pharao den FV wirklich ihre Kräfte raubt oder ob es sich um eine psychische Beeinflussung handelt. Sie möchten gern fliehen, können aber nicht den Willen dazu aufbringen – das spricht für Letzteres. Aber Ding verwandelt sich unter dem Einfluß der Waffe in Ben Grimm zurück und kann daher seine Ketten abstreifen. Also was nun?

2. Der Pharao erzählt, seine eigene Zeit (3000 n. Chr.) sei ihm zu langweilig gewesen; deshalb sei er ins antike Ägypten zurückgereist. Wir haben es hier mit den optimistischen 60er Jahren zu tun: In der Zukunft werden alle Probleme der Welt gelöst sein und alle in Frieden und Wohlstand leben. Schwer nachzuvollziehen, daß jemand all diese Annehmlichkeiten aufgeben will und sich eine höchst unsichere, technologisch primitive, hygienisch gefährliche Zeit, zudem eine völlig fremde Zivilisation dafür aussucht. Und: Besiegt von den FV hat es der Pharao dann doch sehr eilig, in seine eigene Zeit zurückzukehren.

3. Die FV selbst suchen in der Vergangenheit das Mittel, das Alicia Masters ihr Augenlicht zurückgeben kann. Sie wissen von vorneherein, daß es radioaktiv ist, und sie wissen eigentlich auch, daß sie mit ihrer Zeitmaschine keine radioaktiven Substanzen transportieren können. Es konnte also nicht klappen. Das ist zumindest ein gravierender Aussetzer von Superhirn Reed Richards. Die marvel-typische Zerknirschtheit der Helden am Ende ist nicht besonders glaubwürdig.

4. Reed Richards schwört heilige Eide, er werde weiter alles versuchen, damit Alicia wieder sehen kann. Soweit ich mich erinnere, haben sich aber bald alle daran gewöhnt, daß sie blind ist und das auch immer so bleiben wird.

Ein Freund sagte mir mal, Anfang der 60er Jahre war Alt-Ägypten als Spielwiese für Superhelden allgemein sehr beliebt. Mir fällt jedenfalls auch ein frühes „Iron Man“-Abenteuer ein, in dem er auf Kleopatra trifft. Und bei DC findet man sowas wohl ebenfalls. Das war halt auch die Zeit (auch schon die 50er Jahre) der epischen Sandalenfilme – gern mit Elisabeth Taylor und Richard Burton…
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