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Alt 08.10.2021, 19:18   #7  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
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Ort: Nürnberch, Frangen
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... Details dazu heute Abend.
So und da sind wir wieder.

Ich habe ja heute früh schon meine Note eingetragen und ich muss leider sagen, es ist sogar eine 3-!
Bis heute Abend habe ich noch gegrübelt, ob das nicht zu hart war aber ich bleibe doch dabei.

Einer der Gründe ist sicher, daß ich beim erstlesen nicht erst sechs Jahre alt war sondern schon 10 Jahre älter. Und daß ich genau damals begann, mir meine Digedags-Sammlung aufzubauen und die Faxe nur noch nebenher liefen, spielt sicher auch eine Rolle. Aber das ist nur ein Grund.

Auch heute muss ich leider sagen, daß nur die großartigen Zeichnungen ( z.B. Grabkammer, Petra oder auch die Festung in Heft 3/1983) davor retten, mit einer „vier“ abgestraft zu werden. Grund ist die grottige Handlung.

Das geht bereits im ersten Heft mit dem Flaschengeist los, wobei zumindest der Zoff der Zauberer lustig war und mich heute an viele Stellen in den „Discworld“-Romanen von T. Pratchett erinnert.

Dann der Zeitsprung, bei dem man sich gleich noch ein paar Tausend km nach Osten bewegt. Warum eigentlich? Gerade Tunis um 1270 hätte sich durch den letzten Kreuzzug Ludwig IX. doch prima als Schauplatz der Handlung angeboten und man hätte nicht verschämt den Schauplatz des folgenden Kampfes verschweigen müssen.

Dann diese Suche nach irgendeiner (!) Flasche, die nur eingebaut zu sein scheint, um durch den „Kurzabstecher“ nach Ägypten die Handlung bis zum Treffen mit dem Hodscha zu strecken.

Dazu ein sehr blasses Figuren-Ensbleme und ein Don, der nur noch ein Schatten des letzten Jahrgangs ist (Ich sage nur Meckern und sich von Califax besiegen zu lassen.) und seine zunehmende Unfähigkeit durch immer stärkere und mosaikuntypische Brutalität ausgleicht. Zuletzt noch das seltsame Ende.

Damals weniger heute um so mehr fällt auch die krasse Einseitigkeit der Darstellung auf:
Hier die brutalen, dummen Kreuzritter, die nur plündern wollen aber vor jedem ernsthaften Widerstand feige die Flucht antreten. Dort die edlen Moslems, streng aber gerecht und tolerant.
Wenn man berücksichtigt, daß für den fiktiven Sultan Almansur wahrscheinlich die Mamluken Baibars oder Qalawun Pate gestanden haben, kann man sich kaum eine schönere Geschichtsklitterung vorstellen.
OK, das sollte erst mal reichen, denke ich…
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