Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 07.12.2017, 23:37   #83  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.318
Blog-Einträge: 3
Bei dem Film hat der Produzent Alexander Salkind die Schauspieler ja so kräftig über den Tisch gezogen, daß es seither eine Salkind Clause gibt. Michael York, Oliver Reed und der Rest der Schauspieler haben sich nämlich über das schier endlos gederehte Material gewundert, das nie und nimmer in einen einzelnen 90-Minuten-Spielfilm gepaßt hätte. Als dann die Fortsetzung angekündigt wurden, fühlten sie sich betrogen, weil sie nur das Honorar für einen Spielfilm bekommen hatten.

Meiner Meinung nach gehören die beiden Filme Die drei Musketiere und Die vier Musketiere der Königin | Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady zusammen. Als Double Feature bilden sie eine ziemlich gute Verfilmung von Alexandre Dumas' Roman. Und der zweite Teil liefert wesentlich tiefere Einblicke in die Charaktere.
Vom Aufbau gleicht der Zweiteiler Quentin Tarantinos Kill Bill, dessen erster Teil sich ja auch in einer Splatterrevue verliert, während die Figuren selbst ziemlich blaß bleiben. Der Anfang von Kill Bill 2 liefert die lang vermißte Backstory nach.

Natürlich hat Lesters Fassung Staub angesetzt, und die jüngere Generation wird die Schwächen erkennen und kaum begeistert sein. Als die beiden Filme endlich im Fernsehen ausgestrahlt wurden, war ich eher ein Fan von Oliver Reed denn von Michael York. Einerseits lag das an anderen Filmen von Reed wie Der Fluch von Siniestro, der zu meinen Favoriten zählte. Andererseits verbindet Athos durch seine Vergangenheit als Comte de la Fère ein persönliches Schicksal mit Milady de Winter. Der zweite Teil endet wie der Roman mit dem Femegericht, in dem die Musketiere Milady de Winter zum Tode verurteilen und exekutieren lassen.
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten