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Alt 26.01.2021, 07:50   #11  
LaLe
Dr. Znegilletnirepus
 
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Zitat:
Zitat von Damian Beitrag anzeigen
Savage Sword of Conan 1+2

Enorm kurzweilig.

8/10

Wie gehts hiernach weiter? Gibts schon Nachschub?
Die Serie ist wohl eingestellt worden. Also nein, da kommt voraussichtlich nichts mehr.

Zitat:
Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
Echt? Wo doch gerade Band 1 oft eher nicht so stark bewertet wurde.
Band 2 ist IMO definitiv besser.

Hier mal meine Meinungen zu den drei (!) Serien:

Conan, der Barbar 1+2

Zitat:
Das klingt handlungstechnisch vielleicht etwas dünn, gibt aber auch nur den großen Rahmen wieder, der im Folgeband fortgesetzt wird. Jason Aaron nutzt diesen nicht ganz ungeschickt um in diversen Rückblenden verschiedenste Lebensstationen des einstigen Barbaren zu beleuchten. Vom Barbaren zum Dieb, Piraten, Soldaten, Räuber und König ist alles dabei. In jeder dieser Episoden springt er dem Tod von der Schippe und reichert so sein Blut in einer Weise an, die die Rote Hexe und ihre Kinder für ihr Ritual nutzen wollen.

Ganz nebenbei gewährt der Autor so auch einen recht umfassenden Einblick in das hyborische Zeitalter. Ob Piktenwildnis, Zamora, Turan, Nemedia, Stygien oder die Südsee, kaum eine Region, die nicht kurz vorgestellt wird. Wenn man wollte könnte man die Geschichte von Leben und Tod des Barbaren als Anthologie bezeichnen. Als solche habe ich den Band gelesen und meinen Spaß damit gehabt.

Die Zeichnungen von Mahmut Asrar gefielen mir ganz gut, allerdings habe ich "meinen" Conan gerne etwas dreckiger. Nicht, dass das Blut hier nicht in Strömen fließen würde...
Ganz witzig fand ich die Darstellung der Roten Hexe. Irgendwie musste ich an den fast kopflosen Nick denken und die Vorstellung, dass sich Asrar von diesem inspirieren ließ gefällt mir irgendwie. Muss aber nicht so sein.
Christian Endres führte mit ihm ein Interview, das sich als Bonus findet. Daneben gibt es eine Galerie der Vielzahl an Variant Covern.

[...]

Das war nun also der Aaron-Run am Barbaren und dieser zog sich mit seinen zwölf Teilen immerhin über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr. ich weiß nicht wie sich die Geschichte als Einzelhefte las aber in dieser gesammelten Form kommt sie recht dünn rüber. Wenn man allerdings vom durchaus kompakten Ende einmal absieht, dann dürfte das durchaus beabsichtigt gewesen sein. Denn schon im ersten Teil zeichnete sich ab, dass die Rahmenhandlung lediglich dazu dient den Leser in die Welt Conans einzuführen. Unter dem Titel "The Life and Death of Conan" wird nämlich insbesondere eine Aneinanderreihung von Schlaglichtern auf den Werdegang des Barbaren geboten, die über die Rote Hexe und deren Brut lose miteinander verbunden werden.

Aaron zieht dabei auch Verbindungen zu den anderen Serienneustarts, wenn er Conan beispielsweise Rache für Bêlits Vater nehmen lässt (US-Ausgabe 7) oder Savage Sword of Conan in den US-Ausgaben 9 und 10 fleißig zitiert. So bemüht er sich hier regelrecht darum ein einheitliches Universum zu generieren.

Was ich nicht gebraucht hätte, und IMO war das over the top, war die Begegnung mit Crom. Die war zwar gut geschrieben aber ich bin echt kein Freund von derartigen Entmystifizierungen.

Mit dem Ende dieses ersten Arcs sollte der Leser beim neuen Marvel-Conan und im Hyborischen Zeitalter angekommen sein. Jetzt wäre ich gespannt darauf zu lesen wie Aaron neue Geschichten erzählt. Nur wird die Serie von Jim Zub fortgesetzt, der an Savage Sword of Conan keinen schlechten Job machte. Ansonsten sind wir mit diesem Band ganz dicht an den US-Publikationen dran und die stocken aus bekannten Gründen derzeit etwas. Dass wir den dritten Band noch in diesem Jahr zu sehen bekommen, bezweifle ich daher noch. Und so wird die Wartezeit recht lang, jedenfalls für die, die diese nicht mit den Crossover-Geschichten aus den Savage Avengers oder dem kommenden Serpent War überbrücken wollen.

Ansonsten ist dies die beste der neuen Conanserien. Das sahen die US-Leser wohl ähnlich, denn weder Savage Sword of Conan noch Age of Conan wurden bislang fortgeführt.
Savage Sword of Conan 1+2

Zitat:
Ich muss gestehen, dass mich dieser Band bei aller Vorfreude auf neue Conan-Geschichten, anders als Jason Aarons Conan, der Barbar, dann doch eher enttäuschte. Ich kann den Zeitpunkt an dem die anfängliche Begeisterung wich sogar ganz gut festmachen. Bis zum Erreichen Kheshattas, also die Handlung auf dem Wasser und das Aufeinandertreffen mit den zwei Anhängern Koga Thuns, hatte die Geschichte viel von dem was ich an Conan mag. Danach wirkte es auf mich aber irgendwie uninspiriert. Ich kann das schwer beschreiben aber gefühlt war das Indiana Jones ohne Hut, mit Schwert statt Peitsche und ohne Ophidiophobie.

An diesem für mich eher schwachen Gesamteindruck vermag auch die Optik nichts zu ändern. Die Zeichnungen sind zwar herrlich dreckig dabei aber für meinen Geschmack viel zu grob geraten. Vielleicht hätte man Ron Garney einen anderen Tuscher zur Seite stellen sollen.

Im direkten Vergleich mit Conan, der Barbar ist Savage Sword of Conan der klare Verlierer. Diesen Band mag ich daher nur Komplettisten empfehlen. Mal schauen wie es mit dem zweiten wird. Dort haben wir es dann mit neuen Kreativteams zu tun.

[...]

Das war es wohl mit dieser dann kurzlebigen Reihe. In den Staaten erschien bislang nach dem Tieri-Onshot nichts mehr und Panini verweist in der Vorschau bereits auf das Howard-Crossover Conan: Serpent War mit u. a. Moon Knight. Da tauchen dann auch Charaktere wie Solomon Kane und Dark Agnes auf, die mich solo interessiert hätten. Als Crossover muss ich das Ganze aber genausowenig haben wie die Savage Avengers. Meinen Geldbeutel wird es freuen.

Kommen wir aber nun zu den hier versammelten Geschichten, die seit dem Conan-Neustart bei Marvel das bisher Beste sind was ich vom Barbaren gelesen habe. Der Cimmerier ist einfach für kurze knackige Geschichten wie gemacht und derer bekommt man hier gleich vier präsentiert. In denen bekommt es Conan mit rachsüchtigen Männern, einer wahren Spielhölle, räuberischen Stämmen und Dämonen zu tun und mehr als einmal steht am Ende allein das Überleben als Lohn. Das sind die Geschichten, die ich beim Barbaren lesen will.

So haben mir auch alle vier gut gefallen und hinsichtlich des sehr kompakten One-Shots von Meredith Finch hege ich leichte Hoffnungen, dass Age of Conan: Valeria inhaltlich nicht ebenso eine Enttäuschung wird wie der Band zu Bêlit. Optisch kommt Aneke beim Barbaren bzw. dem hyborischen Zeitalter nämlich nicht so gut, da wäre es schön wenn die Geschichte selbst überzeugen kann. Eine dritte Miniserie zum Label Age of Conan ist meines Wissens bislang nicht angekündigt.

Jim Zub, Autor des angekündigten Serpent War, spinnt ebenfalls feinen Garn und lässt Conan in ein Abenteuer stolpern, das selbst dem Barbaren die Nackenhaare aufstellt. Götter und Dämonen konnte er noch nie etwas abgewinnen. Allerdings wird mich das genauso wenig dazu bewegen können den Crossover-Einzelband zu holen wie die Aussicht auf das Zeichnerduo Scot Eaton und Stephen Segovia.

Die Geschichte der beiden älteren Herren hat für meinen Geschmack leider ein optisches Manko. Den Zeichnungen von Alan Davis steht die Farbe gar nicht gut. Inhaltlich kommt die Geschichte klassischen Stoffen aber nicht nur nah sondern trifft deren Ton mit der Bezugnahme auf die Originalstory "The People of the Black Circle" vor der sie zeitlich spielt gut. Die hatte übrigens Roy Thomas selbst in den 70ern adaptiert und mit John Buscema in Savage Sword of Conan #16-19 umgesetzt.

Der Tieri-Oneshot erinnert dann ein wenig an den Aaron-Run in Conan, der Barbar. Nur zieht sich die Konfrontation hier nicht über die gesamte Lebensdauer des Barbaren sondern einen eher überschaubaren Zeitraum. Auch hier gilt, Dämonen sind nicht das Ding des Barbaren und das bekommt ihnen eher schlecht.

Schade, dass nun Schluss ist. Aber wie heißt es doch so schön, am besten hört man dann auf wenn es am schönsten ist.
Age of Conan: Bêlit und Age of Conan: Valeria

Zitat:
Tja, was soll ich sagen? An anderer Stelle schrieb wer, dass dieser Band vermutlich das schwächste ist was er je von Conan gelesen hat. Ich muss gestehen, dass auch mir nicht einfällt was womöglich schlechter gewesen sein könnte. Und es gibt einiges, das ich aus der Welt unseres Cimmeriers gelesen habe. "Conan, der Zerstörer" könnte allenfalls ein Kandidat sein. Aber der kann als Entschuldigung immerhin anführen der Roman zu einem Film der 1980er und kein "eigenständiges" Werk zu sein.

Die Geschichte soll, wenn man so will, die Origin von Bêlit, einer der starken Frauenfiguren bei Conan (ja, so etwas gibt es) sein und erzählt ihren Werdegang von der Tochter eines Piraten hin zu der gefürchteten Königin der Schwarzen Küste. Dazu gibt es die ein oder andere Begebenheit, die markante Punkte dieses Werdegangs beschreiben sollen. Das funktioniert für mich nicht so richtig gut. Der Weg von dem ungestümen und seinen Tagträumen nachhängenden Mädchen zur blutrünstigen Piratin wird auf wenigen Seiten in Heft 3 abgehandelt.

Optisch richtet sich die Serie dann mehr an jüngeres Publikum, jedenfalls soweit es den Stil angeht. Der passt für mich so gar nicht ins hyborische Zeitalter und dem zeitweise arg blutigen Geschehen. Schaut einfach mal in die verlinkte Leseprobe. Highlight sind für mich allerdings die Titelbilder von Sana Takeda. Die sind durchweg sehr sehenswert.

Mit dem nächsten Band gibt es einen Wechsel des Kreativteams. Meredith Finch wird die Geschichte von Valeria schreiben und Aneke den Zeichenstift schwingen. Meine Erwartungshaltung ist leicht gedämpft.

[...]

Vorweg kann ich schon einmal sagen, dass die Hoffnung darauf, dass Age of Conan: Valeria nicht auch eine solche Enttäuschung wie der Band zu Bêlit wird, leider trog.

Die Geschichte von Valeria soll mit ihren überraschenden Wendungen vermutlich unterhalten und so etwas wie Spannung erzeugen. Tatsächlich ist sie eher dazu geeignet Verwirrung zu stiften. Zu konstruiert und bemüht wirkt das Intrigenspiel um die Ritter Mitras, als dass es wirklich unterhalten könnte. Dabei ist der Grundplot recht solide geraten und erklärt gut warum Valeria zu der Kämpferin wurde, als die man sie kennengelernt hat. Aber das ganze Drumherum verleidete mir das Vergnügen.

Optisch ist der Band insofern ein Ausfall als Aneke fraglos toll zeichnen kann, ihr Stil aber leider gar nicht zum hyborischen Zeitalter passen will. Das wiederum war nach der Vorschau zu erwarten gewesen. Überhaupt wirkt die ganze Reihe, denn das gilt auch für den Vorgänger, nicht so als würde sie in einem archaischen Zeitalter spielen. Jederzeit hat man das Gefühl, Jack Sparrow oder Robin Hood könnte um die Ecke kommen. Das mag hübsch anzuschauen sein, ist aber nicht im Ansatz das, was man erwartet. Auch die Cover von Jay Anacleto sind ein echter Hingucker. Nur was hilft das wenn man das Gefühl hat ein Spin-Off zu den Drei Musketieren und nicht zu Conan vor sich zu haben?

Wer glaubt, dass sich Feminismus dadurch auszeichnen müsste, dass sich Frauen wie Männer aufführen oder bei dem Namen Age of Conan nicht erwartet, dass er Geschichten zu lesen bekommt, die zumindest so wirken als würden sie aus der Zeit in der Conan lebte erzählen, der darf diesen Band gerne antesten.

Wer hingegen Geschichten aus einer Zeit lesen will, die in einer Weise barbarisch ist, wie man es nur aus der Fantasy kennt, ist hier komplett falsch. Mein Fazit nach 10 Heften Age of Conan (und mehr kommt da wohl nicht) lautet, nur wo Conan drin ist sollte auch Conan drauf stehen.

Geändert von LaLe (26.01.2021 um 07:56 Uhr)
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