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Alt 18.02.2024, 00:24   #16  
Max schwalbe
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Da sich sonst offenbar niemand hier findet, bemüßige ich mich mal dazu, das Wohnzimmer des gefühlten Konsens in die große weite Welt zu werfen.

Zur Umfrage hier im Forum: Kann man machen, die Frage ist, welche Aussagekraft diese haben soll. Denn vorwiegend Männer darüber abstimmen zu lassen, ob Nicht-Männer mehr Sichtbarkeit bekommen sollen, ist selbstreferenziell. Hinzu kommt generelle Veränderungsträgheit aufgrund des im Schnitt doch tendenziell eher fortgeschrittenen Lebensalters.

Witzig finde ich an der Diskussion ums gendern immer wieder, dass die Gegner ein globales Gender-Verbot einfordern (wehe, irgendwer gendert, dann rede ich nicht mehr mit dem, höre nicht mehr zu, lese es nicht mehr usw. usf) und sich gefühlt tagelang über mögliche Diversifizierung aufregen können, während auf der anderen Seite niemand eine Gender-Pflicht fordert. Wie dieses Thema dermaßen zum Aufreger werden kann und es scheinbar nichts wichtigeres mehr in der Welt gibt, bleibt mir ein völlig Rätsel.

Ich selbst favorisiere die Variante, nach Möglichkeit Formulierungen zu wählen, die möglichst geschlechtsneutral wirken. Vor allem dann wenn ich weiß, dass ich explizit auch FLINTA-Personen gerade anspreche. Das funktioniert eigentlich ganz gut. Im übrigen: Wenn man schon zugesteht, dass Sprache nichts statisches ist sondern ständigen Veränderungen unterliegt, sollte dieser Freiraum auch für das Gendern gelten.
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