Sandman Deluxe: Das Puppenhaus
Gelesen, geschaut … Bonusfolge eingerechnet wäre also das Material der ersten zwei Deluxe-Bände adaptiert. Stehen also noch fünf an wenn man sich auf die Hauptserie konzentriert und den Rest beiseite lässt. Also 2,5 Staffeln.
Der vorliegende Band ist der erste Höhepunkt der Serie (wenn man die Deluxe-Bände jeweils als Gesamtwerk betrachtet). Zunächst erfahren wir die Hintergründe bzgl. Nada. Ohne jedoch Desires Rolle zu erfahren, die am Ende des ersten Bandes angedeutet wurde. Wir lernen Rose Walker und ihre Hintergründe kennen, die bis zum Anfang der Serie zurückgehen. Und auch hier verwendet Gaiman die eine oder andere obskure Figur: Glob und Brute aus der ersten "Sandman"-Serie von Joe Simon und Jack Kirby (!), Jed Paulsen, ebenfalls aus dieser Serie, wird kurzerhand zu Roses Bruder gemacht und Lyta Hall gibt ihren Einstand. Ihr verstorbener Ehemann war natürlich nie Sandman. Aber das wird angesprochen. Später sollte er wiedergeboren werden und als Dr. Fate in "JSA" zu sehen sein. Etwas bizarr mutet der Serienkillerkongress an. Den TeilnehmerInnen sollte dann doch etwas an Anonymität liegen. Mal ganz abgesehen davon was wäre, wenn einer der Gäste ins Beuteschema eines anderen passt … Bei der Anzahl der Teilnehmer ja durchaus wahrscheinlich. Vielleicht eine Spur zu abgedreht. Besonders auch das Ende. Wirkt ein bisschen so, als hätte Dream die Serienkillerei ausgemerzt. Der Family Man der hier angesprochen wird, ist übrigens eine Figur aus den "Hellblazer"-Ausgaben von Jamie Delano. Wenn die Datumsangaben in der DC-Database korrekt sind, wurde dessen Tod vorweggenommen. Die "Sandman"-Ausgabe erschien demnach im März 1990. Sein Tod in "Hellblazer" 30 konnte erst im Juni 1990 bestaunt werden.
Herzstück der Ausgabe ist aber Rose Walker, der Traumwirbel und die Offenbarungen über sie. Da am wichtigsten natürlich die Involvierung Desires, einmal mehr. Interessant auch das Gespräch zwischen den Geschwistern über das Töten eines Familienmitglieds. Und dann die Bonusfolge über die Mutter von Dreams Sohn. Hier werden schon Weichen für die Zukunft bzw. eben das Ende der Serie gestellt.
Die Katzen stellen letztlich eine Art Filler dar. Im Großen und Ganzen hat das kaum Bedeutung für den Rest der Serie. Eine nette Fantasygeschichte, die ähnlich auch von Lovecraft hätte stammen können.