Thema: Tarzan & Co.
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Alt 03.05.2020, 19:09   #525  
kikimaus
Mitglied (unverifiziert)
 
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Standard Tarzan & Co.

Hallo zusammen, darf ich mich vorstellen? Mein Name ist kikimaus, und wie man aus meinem Nickname ersehen kann, bin ich ein Mädchen.

Seit etwa einem Jahr verfolge ich die Beiträge aus Tarzan & Co. Und habe mich jetzt entschlossen, dem Forum „Sammlerforen.net“ beizutreten.


Wie bin ich zu Tarzan gekommen? Die Schwarzweißfilme fand ich immer ziemlich langweilig, und mit den Comics konnte ich nichts anfangen.

Die Greystoke-Verfilmung mit Christopher Lambert war für mich der erste Lichtblick.
Doch erst als die Disney-Fassung herauskam, fing ich an, mich zu begeistern, was auch daran lag, dass Phil Collins die deutschen Lieder selbst eingesungen hat. Dadurch fühlte sich die deutsche Fassung ein bißchen wie das englische Original an. Ich glaube, es gibt keine VHS-Cassette in meiner Sammlung, die ich so häufig angeschaut habe wie diese. Und ich habe auch immer an derselben Stelle geheult. Natürlich haben auch die deutschen Sychronstimmen von Heike Makatsch und Anke Engelke wesentlich dazu beigetragen, dass ich von diesem Film nie genug kriegen konnte.

Dann kam das Internet, Windows XP, und ich kaufte meinen ersten Laptop.

Vor einem Jahr las ich irgendwo, das die deutsche Disney-Fassung um einige Minuten gekürzt worden war (wegen der Altersfreigabe). Über viele Links bin ich dann auf der Wikipedia-Seite für Tarzan gelandet. Dort wurden die Unterschiede zwischen Disney-Fassung und Original aufgelistet. Außerdem war dort auch ein Link zu einer Zusammenfassung der Original-Romane. Da erfuhr ich, dass, anderes als in der Greystoke-Verfilmung, in den Original-Romanen Tarzan seine Jane irgendwann doch noch bekommen hat.

Das hat mich neugierig gemacht. Also habe ich angefangen, den Originalroman (PDF-Datei) auf englisch zu lesen.
ERBs Schreibstil liest sich wirklich gut, als wäre es auf deutsch geschrieben. Es gab nur wenige Wörter, die ich nachschlagen musste. Das übrige ergab sich aus dem Zusammenhang.
Als ich bei der Stelle war, wo er sich selbst das Lesen und Schreiben beibringt, dachte ich nur: warum wird so was Schönes nicht verfilmt?
Zu der Zeit suchte ich paralell nach einer deutschen Fassung als PDF-Datei. Dabei stieß ich auf die ersten vier Bände des Kranichborn-Verlages.
Die Übersetzung ist wirlich sehr werkgetreu, nicht so flapsig wie die Williams-Übersetzung. Der Schreibstil erinnert mich an Michel Ende und Erich Kästner, zwei Autoren, die ich schon als Kind gerne gelesen habe.
Die PDF-Ausgaben haben mir so gut gefallen, dass ich mich entschlossen habe, alle Bände dieser Serie zu kaufen. Bei ebay habe ich für 15 Bände € 45 bezahlt - ein Schnäppchen.

Beim Durchlesen des ersten Bandes bin ich über einige Rechtschreib-, Grammatik-, Tipp- und Übersetzungsfehler gestolpert, die mir während des Lesens ganz schön auf die Nerven gingen. Ich habe deshalb angefangen, eine eigene PDF-Version der Kranichborn-Ausgaben zu schreiben...

Einer der offensichtlichsten Übersetzungsfehler lautet: die Haare über der Stirn hatte er sich zu einem groben Pferdeschwanz gestutzt. Hahaha!! Möchte mal wissen, wie das aussah!!
Des Weiteren finden sich im zweiten Band in der Überschrift die fünfzig gräflichen Männer!

Hat noch jemand witzige Fehler in den Kranichborner Ausgaben gefunden?! Dann her damit! Im Harry Potter Forum nennt man solche Übersetzungsfehler übrigens „Gurken“ (warum das so ist, weiß ich allerdings auch nicht).


Etwa zu der Zeit, als ich die PDF-Versionen der ersten vier Kranichborn-Ausgaben gefunden habe, stieß ich auch auf die Internet-Seite von Spitzenlicht. Also, diese Seite ist wirklich Spitze (besonders für jene, die überhaupt noch keine Übersicht über die deutschen Romanausgaben haben). Dort erfuhr ich auch zum ersten Mal von den Pseudo-Kranichborn-Ausgaben.

Nur wenige Monate später wurden sämtliche (!) Pseudo-Kranichborn-Ausgaben (inklusive „Der Deutschenfresser“) bei ebay angeboten. Die Preise waren allerdings weniger schnäppchenhaft (zu viele zahlungskräftige Mitbieter). Aber glücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine finanziellen Verpflichtungen und zwei Monatsgehälter auf dem Girokonto. Nun bin ich zwar etwas ärmer, aber dafür habe ich alle 27 Tarzan-Bände („Tarzan und die Leopardenmenschen“ wurde mit 2 verschiedenen Covers angeboten) sowie den Nachdruck des Pamphlets „Der Deutschenfresser“.

Falls jemand irgendwelche Fragen zu diesen Bänden hat, beantworte ich sie gerne. Ich freue mich, wenn ich mich mit jemandem darüber austauschen kann. In meiner Familie und in meinem Bekanntenkreis interessiert sich leider niemand für dieses Thema. Leider darf ich keine Dateianhänge hochladen, sonst könnte ich ein paar "Beweisfotos" posten.
Die Bände sind wirklich sehr schön, sie sind im Gegensatz zu den originalen Kranichborner Ausgaben sogar fadengeheftet! So etwas findet man ja heute kaum noch – außer bei Lehrbüchern für die Schule oder den Instrumentalunterricht. Die meisten anderen Bücher haben heutzutage nur eine Klebebindung.


Übrigens:
Wusstet ihr eigentlich, dass nicht Clark Kent, sondern Tarzan der erste „Superman“ war?
Als ich im Zuge der PDF-Datei-Erstellung (s. o.) den ersten Band noch mal genauer unter die Lupe genommen hatte, stieß ich (für meine Begriffe) auf eine kleine Sensation:
Im ersten Tarzan-Roman von 1912 im Kapitel „Der verlorene Schatz“ in einem Gespräch zwischen Jane und Kapitän Dufranne sagt der Kapitän: „Ich gebe zu, Ihr Supermann wäre es wert, daß wir auf ihn warten...Ich würde ihn auch gern mal kennenlernen.“Und in der englischen Originalfassung steht an dieser Stelle tatsächlich „Superman“ - und das 20 Jahre vor der Ausgabe des ersten „Superman“-Comics!
Wer hat denn jetzt bei wem geklaut?!

So, jetzt habe ich aber genug geschrieben. Zwei DIN A4-Seiten müssten für den ersten Beitrag reichen.

Geändert von kikimaus (03.05.2020 um 19:29 Uhr) Grund: Ein Angebot kann ich nicht einhalten
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