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Alt 31.12.2019, 07:04   #1633  
Marvel Boy
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Conan Der Barbar - Classic Collection 1
Panini 2019

Was für ein barbarisches Monster von Comicband.
Notfals auch in Kampfhandlunge zum erschlagen der Gegner geeignet, sollte es euch mal durch einen bösartigen Zauber ins hyboreanische Zeitalter verschlagen.
Ich gebe zu, ich habe noch immer nicht alles gelesen, so erschlagend ist die Fülle des Zusatzmaterials. Leider an vielen Stellen nur in englisch, was meine Lesegeschwindigkeit etwas ausbremst. Aber das hier nicht alles übersetzt wurde ist verständlich und nachzuvollziehen.
Für Leser die des englischen nicht mächtig sind gibt es aber immer noch begrabend viel Textmaterial in dem wirklich alles wissenswerte drin steht was man sich so erwünscht hat.
In den erträumten Bereich geht es dann schon wenn man die vielen in dem Band abgedruckten Originalseiten bestaunen darf.
Absoluter Bonus sind dann detalierte Betrachtungen zu den überarbeitungen zu den s/w Geschichten aus den Savage Tales Heften, die hier auch zusätzlich auf deutsch zu lesen sind, die in den Barbarian Heften in entschärfter Farbversion abgedruckt wurden.
Soviel zum Bonusmaterial dieses wunderbaren Bandes, nun zum eigentlichen Schwerpunkt, wenn man das bei der Fülle des Zusatzmaterials überhaupt sagen kann.
Durch die Masse der Hefte bekommt man einen sehr guten Einblick in die anfängliche Entwicklung der Figur als Comicheld.
Auch Zeichnermäßig begegnen wir gleich allen die anfangs prägend waren, auch wenn natürlich Barry Smith den Schwerpunkt darstellt und sein komplettes schaffen an Conan hier verewigt ist. Dazu gesellt sich dann noch Gil Kane mit wenigen Ausgaben und die ersten zwei Hefte von John Buscema kommen noch zum Abdruck bevor er Band endet.
Also rolle ich die Zeichner mal von hinten auf, und bei Buscema reicht mir da einfach ein, ich liebe ihn und seine Arbeiten an Conan, er hat so die gewisse Wildheit im Strich den man für so einen Barbaren und seine Umgebung braucht.
Gil Kane ist jetzt nicht unbedingt mein Liebling, was aber auch immer von seinen verschiedenen, Phasen abhängt. Hier liefert er ordentliche Arbeit ab die dem Barbaren gut zu Gesicht steht, aber das gewisse etwas fehlt mir hier, perfektheit ist nicht immer alles.
Tja, und nun Barry Smith, späterer Windsor-Smith. Bei der Menge der Hefte die er hier abliefert läßt sich gut eine Entwickelung nachvollziehen, was nicht heißt das die Anfänge schlecht gewesen währen, nur, anders. Seine wirkliche größe kommt aber eigentlich in den s/w Geschichten zur Geltung, was uns mal wieder zeigt wieviel Anteil doch der Inker an einer fertigen Seite hat.
Was anfänglich noch etwas starr wirkt, aber auch seinen Reiz, hat wird später immer lebendiger bis es eine richtige Bilddynamik entwickelt die schon fast Filmartig ist.
Alles wunderschön anzuschauen.
Inhaltlich gibt es in den ersten Heften nur groben Zusammenhang und immer eine Monster Of The Week Geschichte. Das ist Reizvoll und hat mir damals als ich die Geschichten zum ersten mal in die Hand bekam auch sehr viel Spaß gemacht, nur hier im Band wenn man zuviel hintereinander wegliest ist das doch schnell ermüdent. Daher mein Tipp, jeden Tag ein Heft von den anfänglichen Geschichten in aller Ruhe und mit Genuß lesen, so entfalten sie ihre volle Kraft in Zeichnung und Inhalt.
Gegen Ende dann wird langsam eine Einheit aus der Erzählung die einen dann regelrecht in die fortlaufende Handlung hineinzieht und hier darf man sich dann ruhig treibenlassen durch die Story der Hefte bis man das Gefühl hat man sollte langsam mal wieder auftauchen um Luft zu holen. Bei mir waren das immer nur kurze Momente des Verschnaufens und nach wenigen Minuten bin ich dann auch schon wieder abgetaucht um erst am Ende erschöpft aber glücklich ans Ufer der Realität gespült zu werden.
So, nun muß ich aber aus meiner Rezi auftauchen um mich bald dem zweiten Band dieser genialen Collection widmen zu können.
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