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Alt 09.11.2021, 13:37   #363  
ManicPreacher
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Zitat:
Zitat von Vartox Beitrag anzeigen
Ich kann dir absolut folgen und verstehe deine Sichtweise. Ich finde aber das man an Meisterwerken, nicht nochmal Hand anlegen sollte.
Genau das macht hier Geoff Johns. Er lässt Watchmen weitestgehend unberührt und verfrachtet die Folgen daraus auf seine Weise in das DCU.
Ich sehe darin weniger einen Versuch den Watchmen etwas neues hinzuzuführen, oder etwas vergleichbares wie Alan Moore damals zu machen. Geoff Johns schreibt hier eindeutig nur eine DC Geschichte und verneigt sich vor Moore's Watchmen in dem er es so belässt wie es ist. Eben ein Meisterwerk das für sich steht.
Doomsday Glock ist vielmehr eine Huldigung an Superman, ohne ihn gäbe es das DCU nicht und damit auch die Watchmen. Er ist der Ursprung, er brachte das ganze Ding zum Laufen.
Dies erzählt Johns anhand der Watchmen und DC Figuren und aus diesen Grund ist es für mich eines der besten Superhelden Comics der letzten Jahre.

Sicher kann man es so sehen, dass Johns hier die Watchmen nur als Effekthascherei benutzt und zum Teil stimmt das auch. Aber wenn ich das Ende von Doomsday Glock sehe und nicht nur auf der Watchmen Schiene wandle, dann erkenne ich das Johns das beste des DCU nahm und damit eine Story schrieb um ihren Ursprung zu ehren.
Ich glaube sogar das Moore von allen möglichen Watchmen Fortsetzungen diese Interpretation noch am ehesten gelten lassen würde. Ich kann da nur an sein Supreme erinnern. Was wiederum eine Verneigung vor dem klassischen Superman ist.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Tatsächlich kann ich deine Sichtweise in manchen Punkten sehr gut nachvollziehen und wie oben dargelegt, empfinde ich die Eigenständigkeit, die Doomsday Clock im Lauf der Geschichte gewinnt, auch als sehr gut. Dadurch, dass wir die Welt der Watchmen verlassen und dass Johns dann den Fokus auf Superman als zentrales Element des DCU lenkt, erkenne ich durchaus auch die Huldigung, die er beabsichtigt hat.
Der einzige Punkt, an dem ich dir gerne erneut widersprechen möchte, ist dieser:
Zitat:
Geoff Johns [...] verneigt sich vor Moore's Watchmen in dem er es so belässt wie es ist.
Gerade, weil er beide Welten zusammenbringen, bzw. einen Teil der Charakter überführen möchte, muss Johns die Geschichte etwas weitererzählen und den für mich perfekten Abschluss der Originalgeschichte ausdeuten und weiterführen. Allein damit verändert er etwas am Originalwerk.
Das mag jetzt vielleicht etwas kleinlich klingen, aber für mich war es halt dieser Umstand im Verbund mit der sehr genauen Nachahmung einiger Stilelemente Moores, die mir den Anfang von Doomsday Clock doch etwas vergrätzt haben. Um aber den Bogen zu bekommen, mit dem zweiten Teil der Geschichte hat er dann die von dir genannte Huldigung schon sehr gut hinbekommen und vielleicht war mein abwertendes 'hinterhecheln' vorhin etwas zu harsch.
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