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Alt 20.02.2020, 15:21   #461  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Marvel Deutschland) 148 und 149
(= Der mächtige Thor 74)

Erscheinungstermin: 1998

Originalausgabe:
1) Thor # 156

Story-Titel:
1) Gewalten ohne Ende!

Original-Storytitel:
1) The Hammer and the Holocaust!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Der US-Titel „The Hammer and the Holocaust” wird hier zum zweiten Mal verwendet. Er kam schon einmal in US-„Thor“ # 127 vor. Auch damals sollte es Odin an den Kragen gehen, nachdem der seine Macht fahrlässig an Seidring abgegeben hatte. Auch damals spielte das Odinschwert eine Rolle, das wenn es bewegt wird, den Untergang des Universums bewirkt. Ich habe gelernt, daß „Holocaust“ im Englischen einfach nur „Katastrophe“ bedeuten kann und nicht unbedingt etwas mit der Judenvernichtung zu tun hat. Weil wir den Begriff anders auffassen, wird der US-Titel zum zweiten Mal etwas anders wiedergegeben.

Abgesehen davon, daß der Lebende Planet und dessen Faktotum, der Chronist, ins Spiel kommen, haben wir hier nun zwar eine über etliche Ausgaben ausgedehnte Fortsetzungsgeschichte vor uns, aber keine miteinander verzwirbelten Handlungsfäden. Stan Lee scheint nun zielgerichtet auf US-„Thor“ # 158/59 zuzusteuern – davon in Kürze mehr. Später wäre eine solche Handlung ein untrügliches Zeichen dafür gewesen, daß wir uns einer runden Nummer nähern. Damals hat Stan Lee wohl noch eine gute Idee dann verwendet, wenn er sie hatte, und nicht das nächste Heftjubiläum abgewartet.

Nunmehr beginnt der Schlagabtausch zwischen Thor und Mangog – eine Kirby-Routine. Aufgelockert wird der Kampf durch die Mitwirkung der Warriors Three, Fandral, Hogun und vor allem der großspurige, hasenfüßige Volstagg. Zwischendurch sehen wir noch einmal Loki, der sich der Bedrohung durch Mangog erst so richtig bewußt wird und nach einem Ausweg sucht. Wir blicken auch noch einmal kurz ins Reich der Nornenkönigin, wo Balder gegen die untoten Krieger kämpft, die sie ihm aus Rache für ihre Zurückweisung geschickt hat. Und der Chronist vom „Planeten“ Rigel (in Wirklichkeit ist das ein Stern im Sternbild Orion) trifft in Asgard ein. Er dringt zu Sif vor, die schon von ihm gehört hat. Sif macht sich gerade bereit, das Odinschwert zu verteidigen. Und Thor muß feststellen, daß er Mangog durch die gewaltigsten Kräfte, die er zu entfesseln vermag, nicht aufhalten kann. In der nächsten Ausgabe – das wird jetzt signalisiert – folgt der endgültige Showdown.

Diese Geschichte spielt sich einige Zeit nach der Galactus-Saga in „Die Fantastischen Vier“ ab und soll deren Apokalyptik wohl wiederholen. Ich kann zwar Mangog seine grenzenlose Macht nicht abnehmen, weil er immer noch wie ein naives 50er-Jahre-Monster wirkt. Aber ansonsten gelingt Lee und Kirby die endzeitliche Dramatik recht gut. Bei Marvel Deutschland hat offenbar wieder mindestens eine Originalseite gefehlt, die aus einem gedruckten Heft reproduziert wurde. Davon abgesehen wirkt die Grafik angemessen holocaustisch; nur begnügt sich Kirby mit relativ wenigen großen Panels. Collettas Inking ist weiterhin zufriedenstellend – ich würde allerdings gern sehen, wie die Comicseiten wirken würden, wenn ein richtig guter Inker am Werk gewesen wäre.


Geändert von underduck (20.02.2020 um 21:22 Uhr) Grund: Cover eingefügt
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