Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.05.2022, 15:11   #1  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 691
gold01 Interpress/ Deutsche Comicforschung 2022

Auch wenn das in diesem Forum wohl so ähnlich ist, wie Eulen nach Athen zu tragen, möchte ich trotzdem Werbung machen für den letzten Band (2022) der Deutschen Comicforschung. Er enthält wieder mal viele Artikel, die ich sehr interessant fand. (Wenn man in Zukunft als limitierte Sonderausgabe auch noch ausreichend Zeit zum Lesen mitverkaufen könnte, würde ich die Werbung nicht erst ein halbes Jahr nach Erscheinen machen.)

Der Artikel über die Agentur Interpress hat mich besonders interessiert; ich hatte mich damit vorher noch nie beschäftigt. Ein paar kleine Anmerkungen dazu:

Vermutungen zur Mitarbeiterliste: "F. Kraft" könnte der Wiener Franz Kraft sein; "Bannert" könnte Karl Bannert sein, "Truetsch" könnte Kurt Truetsch sein.

Das Vorstellungsgespräch von Mirko Szewczuk müsste schon vor dem Januar 1942 gewesen sein; ich habe in einer Zeitung vom 1.12.1941 eine Karikatur mit Vermerk "Zeichnung: Zuk/Interpreß" gefunden.

Und zu Robert Storm-Petersen gibt es im Netz einen interessanten Artikel von Nikolaj Brandt und Alec Due, "A humourist in the shadow of the swastika", in dem auch seine Verbindung zu Interpress thematisiert wird:

Zitat:
In November of 1938 (...) Storm P. received a letter from the Danish president of the Nordische Gesellschaft (...) informing him that after having stepped back as the society’s business manager, Ernst Timm had founded a European press agency, Interpress, which wanted to do business with him. The missive was written on paper bearing the Interpress letterhead, and Schäfer introduced himself as the agency’s Danish representative. On behalf of Timm he offered to sell Storm P.’s cartoons in Germany in exchange for granting Interpress exclusive rights to these cartoons throughout Europe (excepting Denmark). It was suggested that the profits from the sales should be split 50/50. After a certain amount of correspondence back and forth between the two, Storm P. left the negotiations to Berlingske Tidende, with which he was contractually bound, and where the management included several of his close friends. An agreement was eventually reached between Interpress and Berlingske Tidende, and from this point on Storm P. would regularly receive money from sales made to ‘Interpress, Lübeck’. Right up until 1944 a significant number of cartoons was sold via these channels.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten