Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 03.11.2019, 23:11   #247  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.558
Die Spinne (Williams) 117 und 118
(= Der mächtige Thor 58)

Erscheinungstermin: 8/9/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 140

Story-Titel:
1) Crescendo kommt!

Original-Storytitel:
1) The growing Man!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Jetzt folgt eine Kurzepisode, die sich nur auf ein Heft beschränkt. Stan Lee und Jack Kirby legen die Story etwas eleganter an als in alten Zeiten, indem Thor eher Zaungast eines fantastischen Geschehens ist, mit dem er eigentlich gar nichts zu tun hat. Zuvor ist er nach längerer Zeit wieder mal auf die Erde zurückgekehrt und zu Don Blake geworden. Seine neue Freundin hat er in Asgard zurückgelassen, weshalb er sich ein bißchen seinen Erinnerungen an seine Verflossene, Jane Foster, hingeben kann. Möglicherweise war sich das Autorenteam zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher, ob es nicht reizvoll wäre, eine Dreiecksgeschichte zu kreieren, bei der Thor zwischen zwei Frauen steht. Das hätte aber wohl Probleme mit dem Comics Code bedeutet.

Nach dem siegreichen Krieg gegen die Trolle besteigt Odin seinen Thron, und ganz Asgard bricht in Jubel aus. Odin hat ein paar Vorahnungen wegen künftiger Gefahren für sein Reich, nimmt aber dann erstmal ein königliches Bad. Thor will zur Erde zurück. Die Bitte von Sif, ihn begleiten zu dürfen, weist er ab („So ist’s mit Kriegern und Frauen“). Sif fügt sich, aber mit leichtem Grummeln. Nach der lockeren Anknüpfung an die vorhergehenden Ausgaben beginnt in New York die eigentliche Geschichte. Die Polizei ist auf ein seltsames menschenähnliches Wesen gestoßen, das beständig wächst. Nachdem es anfangs leblos wirkt, wird es auch noch lebendig und beginnt, Amok zu laufen. Thor ahnt davon zunächst nichts und betritt seine Arztpraxis, wo in der Zeit seiner Abwesenheit offenbar alles seinen gewohnten Gang gegangen ist (verständnisvolle Kollegen haben ihn vertreten). Aber kurz darauf holt die Polizei ihn ab und fährt ihn zu der Stelle, wo das Wesen namens Crescendo (in der Musik ein Begriff für „immer lauter werdend“) wütet. Die Polizisten hoffen, daß Blake sie zu Thor führt, der hier eingreifen soll. Unbemerkt verwandelt Blake sich und nimmt den Kampf mit Crescendo auf.

Zwischendurch haben wir erlebt, wie Kang, der Mann aus der Zukunft (bekannt vor allem aus „Rächer“), den wieder eingeschrumpelten Crescendo einsammelt. Er hat ihn offenbar hier versteckt, um mit ihm später in seiner eigenen Zeit eine wichtige Schlacht schlagen zu können. Daß Erdenmenschen ihn finden könnten, damit hat er offenbar nicht gerechnet. Aber er schickt ihn wieder gegen die Polizisten und Thor los. Thor zeigt dem „Stimuloid“ (bei jeder Berührung mit irgendetwas wird er größer) jedoch seine Grenzen auf. Also greift Kang ihn selbst an – mit einem „Kobalt-Handschuh“. Thor scheint paralysiert, aber er hat Kang nur etwas vorgespielt. Sobald er weiß, was der vorhat, setzt er ihm wieder nach. Kang flüchtet sich in seine Zeitmaschine und glaubt, entkommen zu können. Thor wirft jedoch seinen Hammer, erzeugt einen Wirbel und schleudert die Zeitmaschine so in ein Kontinuum jenseits von Raum und Zeit, wo Kang für alle Zeiten gefangen ist (oder jedenfalls bis zu seinem nächsten Auftauchen).

Die Story ist so wunderlich, dass sie gut in ein Mystery-Magazin paßt. Allerdings ist die Storystruktur denkbar simpel. Mal sehen, ob die Redaktion an einem neuen, mehrere Ausgaben umfassenden Epos werkelt oder ob die Zeit der längeren Fortsetzungen erstmal vorbei sein soll. Nächstes Mal kommt jedenfalls Replicus.


Geändert von Peter L. Opmann (04.11.2019 um 11:36 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten