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Alt 24.01.2011, 17:10   #1397  
michidiers
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[QUOTE=detlef lorenz;349997]Ich lese wieder mit, Michi
[QUOTE]

Das freut mich, habe mich schon gewundert, wo Du abgeblieben bist!

Gelesen habe ich auch noch etwas ganz feines für ganz ganz wenig Geld aus alten Verlagsbeständen zu haben:


Hellblazer Sammelband 1 und 2

Erbsünde 1 und 2



John Constantine hat ein umfangreiches Wissen über schwarze und weiße Magie, über Höllenkreaturen, Engeln und über Dämonen. Seine Berufung besteht darin, das Gleichgewicht der Mächte des Himmels und der Hölle einigermaßen auf der Erde im Gleichgewicht zu halten. Dafür bedient er sich oftmals moralisch fragwürdigen Mitteln und schreckt nicht einmal davor zurück seine Freunde dafür zu opfern…

Allen Kritiken zum Trotz: Ich mag diese beiden ersten Sammelbände des John Constantine.

Der ruhige Erzählrhythmus, die sich sehr langsam aufbauende Spannung und die fast schon spürbare Einsamkeit des John Constantine bilden eine einzigartige Atmosphäre. Fast wie ein langsamer düsterer Fluss mit trübem Wasser zieht sich die Erzählung dahin. Man spürt förmlich Untiefen und Düsterheit unter der Oberfläche einer Welt der 80er Jahre, die durch Unruhen und wachsende Klassenunterschiede geprägt ist. England ist im festen Griff der eisernen Lady Maggie Thatcher, soziale Kälte als Wirkung einer rigorosen Politik eines in sich verrotteten Staates England. Solche Verhältnisse sind die beste Saat für die extremen Lager der Hölle und des Himmels, um Seelen für sich zu rekrutieren.

Die zeichnerische Umsetzung der morbiden Verhältnisse halte ich für genial. John Ridgway und Alfredo Alcala machen einen bravourös düsteren Job. Gerade Alfredo Alcala ist eh ein ganz besonderer „Spezi“ von mir, der mir schon so viele schaurig-schöne Storys aus meinen geliebten Williams Horrorheften bescherte. Ein Grausen weitaus unangenehmerer Art habe ich aber bekommen, als ich las, dass in den nächsten Ausgaben der Zeichner Steve Dillon den Stift schwingen soll. Das ist doch der unbeholfene Zeichner, dessen Gesichter alle gleich ausdruckslos und wie in Stein gemeisselt aussehen und der mich deswegen damals aus der Serie Wolverine vertrieben hat....

Der einzige Nachteil ist der noch fehlende Background oder Origin des Antiheldens John Constantine. Weder über seinen Auftraggeber, seine genaue Berufung, seine Finanzierung wird etwas so richtig bekannt. Aber ich denke, dass wird wohl noch nach und nach in den nächsten Bänden enthüllt.
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