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Alt 25.12.2009, 09:38   #2  
arne
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Zip Comics 27, 28 (Archie, 1942)


Zeitsprung: Sein Debüt gab "The Web" in "Zip Comics 27". In der "Grand Comic-Book Database" wird John Cassone als Zeichner der Geschichte genannt. Von diesem stammt auch die Serie "Black Angel" für "Air Fighters Comics" (Hillman).

Steht "web" in der Neuinterpretation für das "world wide web", ist in der Urfassung damit (naturgemäß) etwas anderes gemeint: Das "web" ist hier das Netz, in das sich ein Verbrecher durch seine eigenen Taten hineinverstrickt. John Raymond, alias "The Web", ist Professor für Kriminologie. Seine "Mission": " ... to show the criminals they can´t escape their own web of crime". Zeichnerisch wird dies sehr schön damit umgesetzt, dass jeweils der Schatten eines Netzes auf das Gesicht des Kriminellen fällt. Überhaupt gefallen die Geschichten durch einen dynamischen Stil und ein abwechslungsreiches Layout.




In "Zip Comics 28" erfährt man die "origin story" des Helden: Weil sein Bruder kriminell war, studierte Raymond die Psyche von Verbrechern. Das Motiv des Bruders findet sich auch in Straczynskis Neuinterpretation des Helden wieder: War Raymonds Aufruf an die Welt ursprünglich, jedermann helfen zu wollen, ändert sich dies, nachdem er den versteckten Hilferuf seines Bruders übersehen hat. Nunmehr lässt er verbreiten: "Ich bin (nur) für die hoffnungslosen Fälle da."

Der Ur-"Web" bekämpft die Bösewichte demgegenüber da, wo er sie findet. Der Zeit entsprechend sind dies böse Nazispione: In "Zip 27" ist es ein Japaner ("Black Dragon"), in "Zip 28" ein Deutscher ("Count Berlin"). Letzterer verfängt sich am Ende der Story in Klaviersaiten (wieder eine Art Netz).
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