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Alt 07.01.2010, 21:21   #827  
Peter L. Opmann
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Nur als Bekenntnis - ich will Dich nicht angreifen, Maxi, denn natürlich sind Geschmäcker verschieden: Ich habe zwar natürlich jeweils Bilder im Kopf, weil man diesen Werken nicht entrinnen kann, wenn man nicht sagen wir in den Wäldern Nordfinnlands lebt. Aber ich habe nie einen "Star Wars", einen "Indiana Jones" oder auch "E.T." im Kino gesehen.

Als das mit "Star Wars" anfing, war ich natürlich noch sehr jung. Aber "Das Imperium schlägt zurück" wäre für mich schon eine Option gewesen. Mich hat damals eine Kritik von Hans C. Blumenberg sehr beeinflußt, in der es heißt:

Zitat:
Nach der dritten Besichtigung von "Krieg der Sterne" ("Mehr als ein Film", tönt der Verleih, nämlich: "Ein beispielloses Ereignis") kam ich darauf, daß zwischen Hollywoods jüngsten Produktionsmethoden und dem Niedergang der Flipperkultur ein Zusammenhang bestehen muß. "Krieg der Sterne", mit bisher 206 Millionen Dollar Verleihumsatz der erfolgreichste Film der Kinogeschichte und schon jetzt ein Unternehmen der Großindustrie mit Platten, Büchern, Spielzeug und T-Shirts, gleicht fatal einem dieser supermodernen elektronischen Flipperkästen, an denen das Spielen keinen Spaß mehr macht. Menschen sind gerade noch geduldet als überwältigte Zuschauer einer autonomen Technologie. Menschen werden nicht mehr gezeigt in "Star Wars", nicht einmal mehr Comicstrip-Figuren, sondern nur noch bleiche Zombies, die aussehen wie amerikanische Pfadfinder aus der Ära Eisenhower: umgeben vom großen Krieg der Special Effects, von einer ebenso perfekten wie leeren Imponier-Maschinerie, die alle Individualität und alle Emotionen konsequent verbannt hat.
Ich hatte allerdings dann ab Tim Burtons "Batman" große Probleme mit den neueren Superhelden-Filmen - da mußte ich die Special Effects dann notgedrungen doch akzeptieren. Aber spätestens bei "Spider-Man 3" bin ich wieder bei der hellsichtigen Einschätzung von Blumenberg von 1977 angelangt.

Sorry fürs Abschweifen vom Thema.
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