13 Reasons Why, Staffel 4
Mir gefiel die finale Staffel, auch wenn sie arg deprimierend war, imo besser als Staffel 2 und 3, trotzdem bleibe ich bei der Einschätzung, dass man nach der exzellenten Staffel 1 und dem Ende der Buchvorlage hätte aufhören sollen.
Der Fokus auf Clays mentale Gesundheit hat größtenteils funktioniert, dazu die wieder herausragende Arbeit der Darsteller. Einige Schnitzer gab es in der Story, besonders in der ersten Hälfte der Staffel.
Clays Dissoziation war dann doch ein bisschen zu viel des Guten und als Twist auch recht vorhersehbar. Dazu gab es zwei unnötig klischeehafte Cliffhanger (Autounfall, Schuss auf Clay), die 0 Auswirkungen hatten. Im ersten Teil der Staffel war mir der Bruch der Clique auch zu abrupt im Vergleich zum Finale von Staffel 3, dafür wurde es dann aber ab Folge 6 (imo eine der besten Folgen der Serie) wieder deutlich besser bis zum Ende. Die Antagonisten (Winston, Montys Schwester, Diego) hätten deutlich mehr Hintergrund gebraucht, da wäre die ein oder andere Rückblende mit Monty hilfreich gewesen, um deren Motivation zu verdeutlichen. Besonders bei der Schwester wäre die familiäre Situation interessant gewesen mit dem gewalttätigen Vater. Gut gefallen haben mir die Entwicklungen von Alex (warte schon seit Staffel 1 auf das Coming out und die Beziehung mit Charlie war echt schön gemacht), Charlie (MVP der Staffel), Zach(nachvollziehbar nach Staffel 3), Justin (wenn auch arg deprimierend) und halt mit Abstrichen Clay. Tyler kommt imo etwas zu kurz, Tonys Storyline fühlte sich diesmal arg nach Filler an mit der Boxthematik und Jessica wird hier leider recht unsympathisch. Bei Ani hat man eindeutig auf die Kritik gehört und den Charakter stark reduziert, wodurch sie am Ende auch deutlich sympathischer wurde, die Beziehung mit Clay in Staffel 3 war eh nie überzeugend imo.
Insgesamt ein versöhnlicher Abschluss der Serie, die nie wieder an das Niveau der ersten Staffel anschließen konnte.