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Alt 12.06.2019, 19:47   #7  
Peter L. Opmann
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Okay, nur auf die Empfehlung eines Fremden ein Buch zu lesen, ist vielleicht ein bißchen schwierig.

Zane Grey: Wyoming
Eugene M. Rhodes: Paso por Aqui

Beide Romane zeichnen sich durch einen eleganten Stil und gewitzte Erzählweise aus. Gleichzeitig sind beide nicht auf Action aus, sondern schildern eher den Alltag im Westen.

Bei Grey geht es um ein Mädchen, das quasi durchbrennt und ein romantisch-abenteuerliches, freies Leben im Westen führen will. Dabei lernt sie einen jungen Mann kennen, der ihr Verhalten ziemlich mißbilligt. Sie verachtet ihn dafür. Trotzdem bleiben sie zusammen (was für sie auch besser ist). Sie reist zu ihrem Onkel in Wyoming, der dort eine riesige Ranch betreibt; er bekommt dort einen Aushilfsjob. Als Mann aus dem Osten wird ihm nicht viel zugetraut. Dann kommt es aber zum Kampf um die Ranch (der deutsche Titel); die Ursache des Konflikts habe ich vergessen. Manche halten den Schluß des Romans für ziemlich vorhersehbar.Aber ich will ihn lieber doch nicht verraten. Der Roman ist aus dem Nachlaß von Grey. Die Handlung spielt wohl in den 1920er Jahren (es gibt schon Automobile).

Rhodes' Roman wurde 1948 mit Joel McCrea in der Hauptrolle verfilmt ("Four Faces West"). Ein Cowboy hat eine Bank überfallen und flieht vor dem Sheriff und seinen Deputys in die Wildnis. Er stößt auf eine einsame Farm, deren Bewohner an Diphterie leiden. Wenn er ihnen hilft, wird Marshall Pat Garrett ihn schnappen. Aber er bringt es nicht über sich, die Leute ihrem Schicksal zu überlassen. Der Film gilt als einziger Western der Filmgeschichte, in dem kein einziger Schuß fällt. Im Roman ist das ebenso. Trotzdem ist er ungeheuer spannend. Er erschien 1926 in Fortsetzungen in der Saturday Evening Post. Das darauf erschienene Buch verkaufte weniger als 3000 Exemplare. Dem Film erging es ähnlich. Heute, so lese ich jedenfalls, gilt "Paso por Aqui" als einer der besten Western aller Zeiten.
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