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Alt 13.09.2016, 17:20   #11  
Servalan
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Basquiat (USA 1996), Drehbuch: Lech Majewski, John F. Bowe und Julian Schnabel, Regie: Julian Schnabel, 102 min (deutsche Fassung) bzw. 106 min, FSK: 12

Julian Schnabel ist selbst ein bildender Künstler und wählte für sein Filmdebüt das Leben eines anderen Künstlers, Jean-Michel Basquiat (1960-1988).

Basquiat war der Sohn eines Haitianers und einer Puertoricanerin, der in der Lower Eastside des Big Apple aufwuchs. Wie Keith Haring gehörte er zur wilden Graffitti-Szene in New York City. Aufgrund seines frühen Todes an einer Überdosis Koks-Heroin ("Speedball") zählt der schwule (oder bisexuelle) Basquiat zu den Popstars des legendären Club 27. Von Selbstzweifeln zerfressen, hatte er Angst davor, wie seine Mutter in der Psychiatrie zu enden.
Nachdem ihn 1976 das Stadtmagazin Village Voice featurete, gelang ihn der Durchbruch: eine legale Karriere in Galerien und der Künstlerszene. Besonders Andy Warhol und seine Factory gaben ihm seelischen Halt. Warhols Tod machte in verwundbar, so daß das Verhängnis seinen Lauf nehmen konnte.

Schnabels Biopic ist etwas Besonderes, nicht nur weil Schnabel sich gewisse poetische Freiheiten erlaubt. Der Film lief auf dem Filmfestival von Venedig und gilt als erster Film eines Bildenden Künstlers, der kein Verlustgeschäft war. Neben Julian Schnabel treten noch sein Vater, seine Mutter und seine Tochter als Familie des fiktiven Albert Milo auf.

Schnabel gelang das mit einer prominenten Besetzung: David Bowie (als Andy Warhol), Dennis Hopper, Gary Oldman, Christopher Walken, Benicio del Toro, Parker Posey, Courtney Love, Tatum O'Neal, Willem Dafoe ... der Soundtrack mit Songs von Iggy Pop und David Bowie bis zu Tom Waits, Jim Cale und Peggy Lee triggert Erinnerungen.

Geändert von Servalan (14.09.2016 um 00:47 Uhr)
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