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Das war an Marvel Boy gerichtet. Dein Beitrag war noch nicht da als ich den abgeschickt hatte.
Ich finde Waid allgemein ziemlich fürchterlich. Der hat nur wenige Sachen gemacht, die mir gefallen haben. Von Alex Ross bin ich auch kein großer Fan. Seine Figuren sehen allesamt sehr unlebendig aus. Wie schwebende Statuen statt echte, sich bewegende Menschen. Von den ausdruckslosen Gesichtern fange ich erst gar nicht an. Insofern finde ich da auch nichts sonderlich realistisch. Kein lebender Mensch hat so seelenlose Augen wie Ross sie malt. Er hat halt gemalt und es gab keine schwarzen Striche als Begrenzungen. Aber damit hört es dann schon auf. Joe Jusko hat das schon wesentlich früher gemacht. Und dessen Figuren sahen deutlich lebendiger und dynamischer aus. Der war nur nie an einem so hart beworbenen Projekt beteiligt. Zudem sehen seine Figuren etwas herber aus. Ist wahrscheinlich auch nicht jedermanns Sache. Und Endzeitszenarien gab es schon bei "Killraven" und "Akira". Und weiß der Geier was noch. Was Superhelden-Dekonstruktion angeht, dürften wir bei Starlins "Warlock" anfangen, der aus der Erlöserfigur einen suizidalen Wahnsinnigen gemacht hat und treffen uns irgendwann bei "Watchmen". Also auch nicht sonderlich neu und zuvor schon besser gemacht.
Außerdem schreit "Kingdom Come" so oft, dass es gerne ein zweites "Watchmen" wäre, dass es fast schon peinlich ist. Was aber wohl irgendwie passt, da es die Ausschlachtung von Alan Moores "Twilight of the Superheroes"-Idee ist. Dass es aber auch nur annähernd auf einem Level mit "Watchmen" ist, kann mir aber keiner ernsthaft erzählen wollen. Hoffe ich. Um KC wurde viel Hype gemacht. Aber wirklich viel Substanz hat der Käse nicht.
Ich habe das trotzdem vier- oder fünfmal gelesen. Das erste mal die US-Mini von einem Bekannten und dann einige Versuche in der Ausgabe von Carlsen und einmal von Panini mit mehr Szenen (wiederum geliehen). Die Carlsen-Ausgabe habe ich mal Herrn Muhr geschenkt. Das hat er mir nie verziehen.
Waid ist im Übrigen der einzige Comicautor, dem ich ganz bewusst ausweiche (seit seiner Strecke an "Fantastic Four").
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