Tatort Folge 1254 "Kontrollverlust" (Deutschland 2023, Hessischer Rundfunk und ARD Degeto), Drehbuch: Elke Hauck und Sven S. Poser, Regie: Elke Hauck, 89 min
Die letzte Folge des Jahrgangs erreichte am Zweiten Weihnachtsfeiertag nur bescheidene 5,041 Millionen Zuschauer.
Den roten Faden liefert der Mord an der Gamerin und Bloggerin Cara Mauersperger, Nickname Chipmunk, im Mittelpunkt des Dramas steht jedoch die Beziehung zwischen der Bildhauerin Anette Baer und ihrem jugendlichen Sohn Lucas.
Zusammen mit ihrer Galeristin Meral Yasha bereitet die Bildhauerin ihre Ausstellung in der New Art Galerie vor. Anette Baers Trademark sind "reproduzierte, uniforme Verkrüppelungen", die sie in zahlreichen Gipsfiguren präsentiert. Obwohl sie eine erfolgreiche Künstlerin ist, braucht sie ständig Geld, weshalb sie sich an ihren Anwalt Adrian Kämmerer wendet, der das Erbe ihrer Eltern verwaltet. Baers Eltern wollten nicht, dass ihr Vermögen in die Kunst ihrer Tochter fließt und verfügten deshalb im Nachlass eine besondere Regelung. Anette verzichtete als Erbin auf ihren Pflichtteil zugunsten monatlicher Raten. Jetzt steht sie so unter Druck, dass sie Kämmerer anfleht, ihr die Raten eines Jahres im voraus auszuzahlen; doch der lehnt ab.
Lucas hat künstlerische Ambitionen, weshalb er den Mappenkurs im Lichthaus der Freien Kunstschule besucht, damit er sich mit seiner Mappe an einer Kunstakademie bewerben kann. Lucas kannte die Gamerin Chipmunk, der er seine Entwürfe für ein Fantasygame gezeigt hat. Aber Lucas kann seine gewalttätigen Impulse nur schwer kontrollieren, und als er eines Tages mit einem blutigen T-Shirt im Badezimmer steht, gerät er an den Rand der Raserei.
Die Ermittler finden heraus, dass Lucas wie das Mordopfer Denise das Jesper-Juul-Gymnasium besucht hat. Weitere belastende Indizien führen zu seiner Festnahme. Im Verhör konfrontieren ihn die Kommissare mit seiner Schulakte, in der steht, dass Lucas in der 10. Klasse seine Mitschüler attackiert hat, weil die sich über seine Zeichnungen lustig gemacht haben. Dank seiner Mutter steht Lucas Rechtsanwalt Kämmerer zur Seite, der dafür sorgt, dass Lucas wieder freigelassen werden muß, obwohl sich in seiner Mappe eine Zeichnung der ermordeten Cara findet.
Kommissarin Janneke macht ihren Kollegen Brix darauf aufmerksam, dass Anette Baer ihr Kind mit einer Samenspende bekommen hatte, weil sie ihr Kind unabhängig aufwachsen lassen wollte. Janneke hegt den Verdacht, die Mutter könne ihr Kind jetzt nicht mehr loslassen.
Laut Forensik wurde Denise mit Arsen in einem Saft vergiftet, und dieses Arsen findet sich unter anderem in roten Farbpigmenten, die Anette Baer verwendet.
Im Lager der Bildhauerin eskaliert der Streit zwischen Mutter und Sohn. Lucas lässt entnervt eine der Skulpturen fallen, die beschädigt wird und lästert über die "hohle Gipsarmee" der Künstlerin, die wesentlich leichter zu reparieren wäre als ihr Verhältnis.